NEHREN. Zwei Tage lang festeten die Nehrener ausgiebig. Zahlreiche Vereine bewirteten, es gab Musik, Bühnenprogramm und einige Spielangebote für Kinder. Böllerschützen läuteten das Fest lautstark ein. Den Fassanstich nahm Nehrens Bürgermeister Egon Betz am Samstagnachmittag fast alleine vor. »Da wurden wir in der prallen Sonne gebrutzelt, es war noch zu heiß«, sagte Betz.
Das Freibier floss dennoch und wurde von den umstehenden Durstigen gerne getrunken. Abends füllten sich die abgesperrten Straßen in der Ortsmitte: geselliges Treiben, volle Bierbänke und viele Bekannte trafen sich. »Das ist richtig schön, schließlich ist das große Dorffest nur alle zwei Jahre«, sagte eine Besucherin. Sie verspeiste eine Gemüsepfanne beim SV Nehren, der auch Falafel mit Fladenbrot anbot. Ihr Mann zog den Stand des Roten Kreuzes vor: Dort gab es neben Pommes und wilden Kartoffeln auch Fleisch. Den als solchen ausgewiesenen »Rettungsburger« oder doch lieber den »Blaulichtburger« mit Käse?
Musiker sorgten für Stimmung
Auf der Bühne spielten die Seniorenkapelle Betzingen, Jukeboxbene und die Band Feel. Vor allem mit klassischem Rock, aber auch mit Covern einiger bekannter Popsongs sorgten die Musiker für Stimmung. Eine der Sängerinnen, Jeanette Imberger, wohnt in Nehren und betreibt dort einen Firma für Veranstaltungstechnik. Bereits mit elf Jahren ist sie im kleinen Kreis aufgetreten und mit 12 hat sie ihre erste CD in Backnang aufgenommen. Seither lässt sie die Musik nicht los. Vor einigen Jahren zog sie von Sickenhausen nach Nehren und fühlt sich dort wohl. Nach kurzer Zeit kenne sie »gefühlt« das ganze Dorf, in dem gerne gefeiert werde. Im oberen Festbereich nahe dem Rathaus waren viele Familien bei der Hüpfburg zu sehen. Kinder bemalten die Straße mit Kreide, Eltern unterhielten sich auf dem Bordstein danebensitzend. Etwas weiter unten gab es für die Hungrigen beim Obst- und Gartenbauverein Rote und Steak und die Feuerwehr schenkte vor allem zu späterer Stunde den Durstigen Getränke aus. Der Bar-Aufbau wirkte professionell und ein Gast ließ verlauten, dass er auf viele Stunden und den Genuss einiger Wodka-Mischgetränke eingestellt sei.Vor zwei Jahren hatte die Gemeinde Nehren gleich zwei Feierlichkeiten vereint: das Dorffest und die Fertigstellung der renovierten Ortsmitte. Die neue Ortsdurchfahrt kostete rund fünf Millionen Euro. Aus der einstigen Kreisstraße wurde eine Ortsstraße mit langsameren und verringertem Verkehr. Und auch ringsum wurde mit Landesmitteln viel saniert. »Die Leute waren so begeistert von diesem Platz, dass wir das Fest dort belassen haben«, sagte Betz. Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst mit Pfarrer Dirk Hahn, musikalisch begleitet vom Posaunenchor Nehren. Beim anschließenden Frühschoppen spielte der Musikverein Nehren. Auf der Bühne gab es danach immer wieder Programm, bevor Jukeboxbene zum Abschluss aufmischte. (GEA)