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Wie weit ist die Umsetzung des Mehrgenerationenhaus in Gomaringen?

In der Gomaringer Altenburgstraße entsteht ein Mehrgenerationenhaus. Wie weit das Projekt gediehen ist, war auf einem Infoabend im Bürgersaal des Schlosses zu erfahren.

So soll der Gomaringer Generationen Campus einmal aussehen.
So soll der Gomaringer Generationen Campus einmal aussehen. Foto: Danner Yildiz Architekten
So soll der Gomaringer Generationen Campus einmal aussehen.
Foto: Danner Yildiz Architekten

GOMARINGEN. Uli Maag ist ein Mann der ersten Stunde. Von Anfang an war er beim Projekt Generationen Campus in Gomaringen mit dabei. Er wohne allein in einem »wunderschönen Haus in der Alteburgstraße«, erzählt Maag beim Infoabend im Bürgersaal des Gomaringer Schlosses. Sein Haus sei 160 bis 180 Quadratmeter groß. »Das erzeugt ein schlechtes Gewissen.« Er plant, sich deutlich zu verkleinern und in eine Wohnung im Generationen Campus zu ziehen. »Ich sehe nur Vorteile«, berichtet er dem interessierten Publikum: leben in einer Gemeinschaft, aber mit eigener Tür, eine unkündbare Wohnung. Das ist der Plan.

Hans Reibold hat anfänglich noch gezögert. Aber spätestens als er wusste, dass beim Generationen-Campus ein Gemeinschaftsgarten dazu gehört, war auch er begeistert. Ein Bereich sei als Nutzgarten geplant, berichtet der leidenschaftliche Hobby-Gärtner und Botaniker. Auch ein Gewächshaus soll entstehen, und eine Gartengruppe, die sich um all das kümmert. Ellen Noetzel will noch gar nicht einziehen. Sie hat in das Projekt Geld investiert, als sie eine Lebensversicherung ausgezahlt bekommen hat. »In diesem Projekt fühle ich mich wohl«, berichtet sie im Bürgersaal. »Jetzt haben wir hier in Gomaringen einen Hafen.«

»Ich gestalte meine Zukunft noch einmal - Gisela Weber, Gesellschafterin im Projekt Generationen Campus«

Investiert hat auch Gisela Weber. Sie will aber gleich einziehen. Das Haus, in dem sie lebt, sei dringend sanierungsbedürftig. Ihr Sohn übernimmt es nun. »Ich gestalte meine Zukunft noch einmal«, beschreibt sie ihren Entschluss, sich an dem Projekt zu beteiligen. Sie wolle selbstständig bleiben, solange es geht. »Ich will mein Ding machen und meine Söhne nicht belasten.« Das könne sie nun im Generationen Campus. Auch eine Familie ist mittlerweile unter den Gesellschaftern.

Es hat sich viel getan seit dem ersten Infoabend zum Gomaringer Generationen Campus im März vergangenen Jahres. Das Grundstück in der Alteburgstraße 1 ist gekauft, das dortige Haus abgerissen, ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet, ein Architekturbüro beauftragt. Geht alles nach Plan, dann kann im November mit den Bauarbeiten begonnen werden.

»Der Wischroboter ist schon fest eingeplant - Geschäftsführerin des Generationen Campus Stephanie Lotz«

31 Wohnungen sind in dem rund 3.300 Quadratmeter großen Gebäude geplant. 30 Prozent davon sind bereits vergeben. Es ist ein freundlicher Bau, der viele Durchblicke in den Garten erlaubt. Alle Wohnungen werden über Laubengänge erschlossen. Sie sind 1- bis 6-Zimmer groß. In den oberen Geschossen reicht der Blick von den Fenstern aus bis zum Albtrauf. Sie sind für unterschiedliche Ansprüche geplant - Familien sollen ebenso wie Alleinstehende dort wohnen können. Dazu gibt es großzügige Gemeinschaftsräume mit Küche, Gästezimmer, Werkstatt und Coworking-Plätzen und acht Miniappartements für Pflegebedürftige.

16 Gesellschafter haben sich mittlerweile gefunden. Ziel sei, diese Zahl zu verdoppeln, berichtet Geschäftsführerin Stephanie Lotz. Einbringen kann man sich als reiner Investor oder mit der Option gleich einzuziehen. Jeder Gesellschafter habe das Recht, eine Wohnung zu beziehen, erklärt Lotz. Alle wohnen zur Miete. Hintergedanke des Projekts ist es, allen Beteiligten ein Leben in Gemeinschaft bis ins hohe Alter zu ermöglichen. Putzpläne wird es aber nicht geben, verspricht die Geschäftsführerin. »Der Wischroboter ist schon fest eingeplant.« (GEA)