MÖSSINGEN/REUTLINGEN. »Hier verliert man ziemlich schnell den Überblick!«. Nachvollziehbar, was Oberbürgermeister Michael Bulander am Beckenrand Mössinger Hallenbades angesichts des von Schnellschwimmern aufgewühlten Wassers, von hin- und herlaufenden Wettkampfrichtern und lautstark anfeuernden Zuschauern glaubwürdig kundtut. Ein DLRG-Rettungsschwimmer muss indessen alles im Blick haben, was sich im Wasser abspielt. Bei den Wachdiensten in Bädern, Seen, Flüssen und an der Küste – aber auch bei den Wettkämpfen um die schnellsten Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft der Bezirke Tübingen, Reutlingen und Esslingen.
Zwei Tage lang »kochte« am Wochenende das Wasser in der Steinlachstadt. Über 160 Schwimmer aus 36 Mannschaften und weitere rund siebzig Einzelschwimmer kämpften für sich und ihre Ortsgruppe in verschiedenen Disziplinen. »Wir waren gerne wieder Gastgeber für die DLRG-Jugend aus der Region«, versicherte der OB, schließlich seien die Aktiven der örtlichen Ortsgruppe unverzichtbare Helfer beim Freibad-Wachdienst. Auch Michael Bauer, Leiter der Bäderbetriebe, hatte der DLRG sofort und unkompliziert zugesagt, zum vierten Mal in Folge die Wettkämpfe hier austragen zu können. »Eigentlich sollte der Austragungsort wechseln, aber wegen der Sperrung des öffentlichen Badebetriebs ist es andernorts schwierig, einen Termin zu bekommen«, so Stefan Hornung. Der Vorsitzende des Bezirks Tübingen ist der Sprecher der rund 1.400 Mitglieder. Wegen der Raumnot werden die Meisterschaften der drei Bezirke in der Region am Oberen Neckar zusammengelegt. Der Bezirk Zollernalb indessen hatte bereits am 22. März seine Meisterschaft ausgetragen.
Quali für Landesmeisterschaft
Die schnellsten Rettungsschwimmer Württembergs treffen am 28./29. Juni in Biberach aufeinander. Unter den rund eintausend Sportlern werden einige aus der Region sein. Denn die besten Rettungsschwimmer kommen aus dem Echaz- und Ermstal. Am Samstag qualifizierten sich die Mannschaften, tags darauf die Einzelstarter. Lautstark wurden die Nnonstop-Wettläufe von Anhängern am Beckenrand begleitet. Zahlreiche Eltern verfolgten die Durchgänge mit, im Foyer gab es einen Verpflegungsstand.
In den ausgetragenen Disziplinen spiegeln sich verschiedene rettungssportliche Varianten wider. Bei der Hindernisstaffel gilt es, auf zwei Beckenlängen Barrikaden zu untertauchen. Das Abschleppen oder Ziehen eines mit Wasser gefüllten Kunststofftorsos auf verschiedene Distanzen und in Staffeln ist ein weiterer Schwierigkeitsgrad. Auf der 50 und 100-Meter-Distanz gibt es zusätzlich das Puppe-Retten mit Flossen und zusätzlich mit einem angelegten Gurtretter.
Die Schnellsten im Wasser
Schnellste Einzel-Schwimmer aus der Region: Ben Bader, Metzingen (Altersklasse 9); Nele Scheuerle, Dettingen (AK 10); Felix Wenzelund Evelin Haas, beide Reutlingen (AK 10); Elias Kechter, Reutlingen (AK 12); Norah Keinath, Dettingen (AK 13/14); Ben Huber, Metzingen (AK 13/14); David Engel, Reutlingen (AK 15/16); Lina Keinath, Dettingen (AK 17/18); Fehrle Benjamin, Reutlingen (AK 17/18); Bei den über 18jährigen siegten Vanessa Schermer, Reutlingen und Sören Steinig, Metzingen. (GEA)
Diese Art von Wettkämpfen schafft beste Voraussetzungen, um Aktive für den Rettungswachdienst, vor allem an den Seen, fit zu halten. Besonders erfolgreich waren die DLRG-Teams aus Dettingen: viermal Platz 1, viel Mal Zweiter, einmal Dritter. Reutlinger Schwimmer errangen drei erste und zwei zweite Platzierungen. Metzingen schwamm dreimal aufs Siegerpodest, nebst einem dritten Platz. Pfullingen errang einen ersten und zwei zweite Plätze. Dreimal standen Tübinger Teams auf dem Podest; Mössingen schaffte einen zweiten Platz vor Rottenburg. Viermal siegten die Schwimmer aus Aichtal. (GEA)