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Aktuell Brauchtum

Weihnachtsmärkte in Gomaringen, Kusterdingen, Kirchentellinsfurt und Ofterdingen

Wir singen fürs Christkind – Weihnachtsmarkt-Auftakt in Gomaringen. FOTO: MEYER
Wir singen fürs Christkind – Weihnachtsmarkt-Auftakt in Gomaringen. FOTO: MEYER
Wir singen fürs Christkind – Weihnachtsmarkt-Auftakt in Gomaringen. FOTO: MEYER

TÜBINGEN. Der Countdown hat begonnen. Mit dem ersten Adventswochenende beginnt die eigentliche Weihnachstmarktzeit – von wenigen, mit der Tradition fremdelnden Abweichlern einmal abgesehen. Sinnbildlich wurde jetzt im Kreisgebiet das erste Türchen geöffnet.

In Gomaringen liegt die Betonung des Wortes Weihnachtsmarkt auf den ersten beiden Silben. Darum steht an der Wiesaz der Kommerz an letzter und der Brauchtum an erster Stelle. Zum Auftakt des stimmungsvollen Dorftreffens wird deshalb im und um das Schloss viel musiziert. Posaunen- und Besucher-Chor, Musikverein und Vokal-Ensemble Freestyle variierten den Fernseh-Klassiker zu: »Wir singen fürs Christkind«. Denn um das, und nichts anderes, geht es an Weihnachten. Das hat man andernorts etwas verdrängt. Und so ist Gomaringen der einzige Markt in der Region, der von einem Pfarrer miteröffnet wird. Hartmut Dinkel: »Diese Zeit berührt uns mehr als sonst. Wir fragen, was gibt uns eigentlich Halt, was macht Sinn, bei dem, was wir tun.« Die Begegnungen jetzt böten Raum für Gespräche darüber, was uns bewegt. »Oder mit meinem Gott. Der hat stets ein Ohr für unsere Fragen. Gerade im Advent.«

Zweigeteilt ist der Kusterdinger Weihnachtsmarkt im alten Ortskern, der, weil aus allen Ortsteilen Standbetreiber mit hochwertigen Angeboten um die Gunst der Kunden buhlen, eigentlich Härten-Markt heißen sollte. Das hat mit dem Sonnenstand zu tun, der den unteren Teil der längsten saisonalen Flaniermeile der Gesamtgemeinde in einen schattigen und einenwarmen Abschnitt gliedert. Und so war am Sonntagnachmittag so gut wie kein Durchkommen, weil sich Hunderte Besucher auf dem Vorplatz der Kirche drängten. Eben um sich äußerlich der wonnigen Wärme hinzuwenden, und andererseits, um sich die Köstlichkeiten der Küchenbuden einzuverleiben. An diesem Nadelöhr kam es zwangsläufig zum großen Wiedersehen mit alten Bekannten. Warm wurde es allerdings auch im Schattenteil, zumindest wenn man sich auf dem Kinder-Karussell drehen ließ. 

Bürgermeister Simon Wagner eröffnet den Ofterdinger Weihnachtsmarkt.  FOTO: STURM
Bürgermeister Simon Wagner eröffnet den Ofterdinger Weihnachtsmarkt. FOTO: STURM
Bürgermeister Simon Wagner eröffnet den Ofterdinger Weihnachtsmarkt. FOTO: STURM

Beim Markt in Kirchentellinsfurt sorgt das Forum für kulturelle Begegnung seit Jahren mit einem reichhaltigen Angebot an türkischen Zwischenmahlzeiten für kulinarische Aha-Erlebnisse: »Je bunter die Auswahl, desto schöner«, sagte Figen Yildirim. Während es am von den Basketballern bewirteten Stand des TB die klassische rote Wurst gab, bot der Fischereiverein am Stand nebenan Fish & Chips an.Ein paar Meter weiter die Dorfstraße hinauf staute es sich: Der Nikolaus ließ sich von Kindern Weihnachtslieder vorsingen. Bereits am Samstagmittag, zur Essenszeit, waren viele Besucher da. Neben traditionellen Geschenkartikeln gab es welche, die mit modernster Technik vor Ort hergestellt wurden: »Plottfee« Vanessa Schulz nutzte Laptop und Lasertechnik, um Tassen mit individuellen Motiven, vor allem aber dem Namen des oder der Beschenkten zu verzieren. 

Wimmelbild: Die Sonnenseite des Kusterdinger Marktes war proppenvoll.  FOTO: MEYER
Wimmelbild: Die Sonnenseite des Kusterdinger Marktes war proppenvoll. FOTO: MEYER
Wimmelbild: Die Sonnenseite des Kusterdinger Marktes war proppenvoll. FOTO: MEYER

Ofterdingens neuer Bürgermeister Simon Wagner freute sich über guten Zuspruch bereits am späten Vormittag: Als er den 27. Ofterdinger Weihnachtsmarkt am Samstag kurz vor Mittag offiziell eröffnete, waren bereits über 200 Leute auf dem Kirchplatz vor der Bücherei versammelt.

Zu Beginn sorgte die Jugendabteilung des Musikzugs, dirigiert von Uli Gänßle, für weihnachtliche Klänge. Es duftete nach roten Würsten und Glühwein, aber auch nach Dinnete und Langos. Bei Jennifer und Simeon Handte gab es Heidelbeerglühwein und Eierlikör – natürlich selbst gemacht. Nebenan reichte das Bauwagen-Team Hot Aperol und die Eigenkreation Ofterdinger Apfelwein.

Kinder der ersten beiden Klassen der Burghofschule boten selbst Gebasteltes an: Windlichter, Schneemänner aus Holz und Rentiere aus Pappe. Nachmittags gab es eine Märchenstunde und der Nikolaus drehte seine Runde. In der Kirche selbst probten Mitglieder der Kirchengemeinde für das Krippenspiel. (GEA)