»Das Wasserklangbett ist bei unseren Klienten besonders beliebt«, erklärt Bereichsleiter Markus Rank mit einem Lächeln. Besagtes Bett hat nämlich weit mehr zu bieten als die meisten seiner Artgenossen: Ein Vibrationswandler sorgt dafür, dass die Schwingungen der Musik ins Wasserbett geleitet werden. So wird bei geringer Lautstärke eine intensive vibratorische Stimulation möglich.
Durch die sanften Wellenbewegungen kann sich der Mensch körperlich und seelisch entspannen. Durch Knopfdruck regulierbare Lichteffekte und blubbernde Wassersäulen helfen dabei, das elementare Bedürfnis nach Wahrnehmung und Bewegung zu stillen.
»Der Förder- und Betreuungsbereich unterscheidet sich konzeptionell von anderen Angeboten wie zum Beispiel Werkstätten für Menschen mit Behinderung«, erzählt Rank bei der Besichtigung der Räume in der Hans-Sahl-Straße. Bei den neun Menschen, die derzeit hier begleitet, gefördert und betreut werden, macht aufgrund der Schwere ihrer Behinderung das Heranführen an die Arbeit in einer Werkstatt keinen Sinn.
Jeder nach seinen Möglichkeiten
Im Vordergrund steht die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Über die günstige Lage im neuen Wohngebiet freut sich auch die leitende Heilerziehungspflegerin Tina Staiger: »Wir sind hier gut eingebunden und können beispielsweise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ins Schwimmbad fahren.« Staiger und ihr Kollege Markus Schmitt kümmern sich gemeinsam mit FSJ-lerin Balkissu Küttner um die Tagesgestaltung ihrer Schützlinge. Dazu gehören neben alltagspraktischen Tätigkeiten auch Einkäufe und Spaziergänge. Betreut wird tagsüber zwischen etwa 8 und 16 Uhr.Die Menschen, die in der Einrichtung ihren Tag verbringen, haben einen hohen sogenannten Assistenzbedarf, unter anderem beim Mittagessen. Zwischen den Mahlzeiten wird jeder nach seinen Möglichkeiten gefördert.
So wie die 22-jährige Irina Kertsch. Die junge blonde Frau sitzt am Tisch. Vor ihr erstreckt sich ein Meer aus bunten Perlen. Eifrig sortiert sie diese nach Größe und Farbe und schult dabei ihre motorischen Fähigkeiten. Auch wenn man die Laute nicht unbedingt versteht, die sie dabei macht: Man hat sofort das Gefühl, dass sie sich gut aufgehoben fühlt. (GEA)