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Aktuell Bahnverkehr

Verletzte bei Rangierunfall auf dem Tübinger Bahnhof

TÜBINGEN. Bei einem Zusammenprall zwischen zwei Zügen im Tübinger Hauptbahnhof sind am Donnerstag fünf Menschen um 6.56 Uhr leicht verletzt worden.

Nach dem Aufprall standen die beiden Zugteile so eng beieinander, dass von den Kupplungseinrichtungen nichts mehr zu sehen war.
Nach dem Aufprall standen die beiden Zugteile so eng beieinander, dass von den Kupplungseinrichtungen nichts mehr zu sehen war. Foto: Ralf Eber
Nach dem Aufprall standen die beiden Zugteile so eng beieinander, dass von den Kupplungseinrichtungen nichts mehr zu sehen war.
Foto: Ralf Eber
Ein aus Horb kommender Regionalzug sollte mit einem stehenden Zugteil aus Sigmaringen gekoppelt werden, um nach Stuttgart weiter zu fahren. Dabei prallte der Zug auf den Interregio-Express. Insgesamt befanden sich rund 500 Fahrgäste in den Zügen. Nach Polizeiangaben könnte überhöhte Geschwindigkeit der Grund für den Zusammenstoß gewesen sein. Drei der fünf verletzten Menschen kamen mit Rettungswagen in ein Krankenhaus.

Der Unfall hatte keinen Einfluss auf den Bahnverkehr auf anderen Strecken. »Am Bahnhof sind genügend Gleise vorhanden, auf die wir umdisponieren können«, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Auf der betroffenen Linie zwischen Stuttgart, Tübingen, Sigmaringen und Aulendorf konnten Ausfälle aber nicht ausgeschlossen werden. Die Schadenshöhe war zunächst unklar. (dpa)

Augenzeugenbericht unseres Mitarbeiters Ralf Eber

Ich saß zur Unfallzeit im RE nach Stuttgart, der auf Gleis 5 wartete und planmäßig um 07.02 Uhr abfahren sollte. Auf Gleis 3 hätte um 06.58 Uhr der IRE nach Stuttgart abfahren sollen. Der vordere Zugteil war wenige Minuten zuvor eingefahren und wartete darauf, dass wie üblich ein weiteres Zugteil von hinten angekuppelt wird. Dabei fährt normalerweise der hintere Zugteil, hier ein auffallend in Landesfarben lackierter Neigetechnik-Triebwagen der Baureihe 612, äußerst langsam auf den stehenden Zugteil zu. Heute jedoch konnte ich beobachten, wie der hintere Zugteil mit völlig unnormaler Geschwindigkeit heranfuhr und auf den stehenden Zug knallte. Die Geschwindigkeit würde ich schätzen wie ein gemütlicher Radfahrer auf der Ebene. Ich konnte beobachten, wie im hinteren Zugteil Fahrgäste anderen zur Hilfe kamen, die offenbar gestürzt waren. Umsteigende Fahrgäste, die ihre Fahrt im RE nach Stuttgart fortsetzten, berichteten von mehreren verletzten Personen, aber offenbar keine schweren Verletzungen. Nach dem Aufprall standen die beiden Zugteile so eng beieinander, dass von den Kupplungseinrichtungen nichts mehr zu sehen war. Normalerweise stehen sie jeweils rund einen halben Meter hinaus. (GEA)