NEHREN. Das Jahr 2024 endete für die Freiwillige Feuerwehr Nehren mit einem Einsatz um 23.58 Uhr: Zuerst brannte in der Nacht zum 31. Dezember ein Auto in der Johann-Conrad-Schneider-Straße, nach Löschung des Feuers machte der nächste Alarm die Hoffnung auf ein ruhiges Silvester zunichte: Eine Rakete war zwei Minuten vor dem Jahreswechsel in einen Dachstuhl in der Steinstraße eingeschlagen. Glück im Unglück: Die Bewohner konnten mit einem Feuerlöscher Schlimmeres verhindern, berichtete Kommandant Florian Michels bei der Jahreshauptversammlung am Sonntag.
Insgesamt rückte die Nehrener Wehr 35 Mal aus. 17 Brandeinsätze und 18 Mal technische Hilfe forderten die Floriansjünger heraus. Dabei kooperierte die Wehr mit den Kameraden aus Mössingen und Dußlingen: Zwei Mal wurde die Drehleiter aus Mössingen nach Nehren beordert, in Dußlingen half Nehren sieben Mal und die Dußlinger Wehr in Nehren fünf Mal. »Dabei hatten wir bei unseren zeitkritischen Einsätzen eine Durchschnitt-Eintreffzeit von 6:43 Minuten«, berichtete Michels.
Hohe Frauenquote
Personell steht die Nehrener Feuerwehr ganz gut da: 41 Aktive, davon acht Frauen – und »damit eine der höchsten Frauenquoten im Landkreis Tübingen«, wie Nehrens Bürgermeister Egon Betz stolz bemerkte –, elf Kameraden in der Altersabteilung. Die Jugendfeuerwehr umfasst 13 Mitglieder, davon drei Mädchen.
Die Freiwillige Feuerwehr Nehren war sehr aktiv: Insgesamt wurden 14 Übungen abgehalten, diese teilten sich auf in jeweils vier Maschinisten- und Atemschutzübungen, drei technische Dienste, Ausschusssitzungen und eine Zugübung in Gomaringen. Die Hauptübung im April wurde wegen des Brandeinsatzes in Ofterdingen auf dem Speidelhof abgesagt.
Dieses Jahr sieht Kommandant Florian Michels eine große Herausforderung für seine Truppe: Der Analogfunk wird auf digitale Funkmeldeempfänger umgestellt und eine wichtige Baumaßnahme steht an. »Es geht los: Anfang März saniert die Gemeinde unser Feuerwehrhaus«, freute er sich. An Bürgermeister Egon Betz wandte sich der Feuerwehrchef mit einer Bitte: »Der Bauabschnitt mit den Doppelgaragen auf dem Hof sollte vorgezogen werden, um Platz für Schläuche, Atemschutz und Werkstatt zu ermöglichen – auch der Gabelstapler muss im Trockenen stehen.«
Michels weiter: »Wir sind kompromissbereit, können aber nicht zaubern, und der Einsatz- und Übungsbetrieb muss gewährleistet sein. Über den Zeitraum des Umbaus sind alle sehr gefordert, ich erwarte Spontanität, Flexibilität von allen.«
Bürgermeister Egon Betz freute sich über die Zuverlässigkeit, die Schlagkraft und gute Zusammenarbeit und betonte, »dass die Feuerwehr kein Verein ist, sondern ein Teil der Gemeinde«. Daher werde auch der Gemeinderat in die Entscheidungen des Umbaus und Neuanschaffungen mit einbezogen. »Der Anbau des Feuerwehrhauses wird in den Haushaltsplan mit aufgenommen, aber versprechen kann ich nichts«, so Betz, für den dies nach seiner krankheitsbedingten Abwesenheit der erste Termin war.
Nach den Berichten von Schriftführer Timo Nill, Jugendwart Marc-Simon Sigmann, Kassier Patrick Kammerer und den Kassenprüfern Günter Weihing und Tanisha Hampel standen Neuwahlen des Kommandanten, seines Stellvertreters und Ausschussplätze von Daniel Wagner und Simon Pflumm an. Die Ergebnisse waren für alle vier Position sehr deutlich: Sie wurden nahezu einstimmig wiedergewählt. Im Anschluss wurden Emil Faiss, Julian Hanika, Luca Jungel, Irem Susan und Patrick Werner zum Feuerwehrmann beziehungsweise zur Feuerwehrfrau ernannt, Sandro Sancarlo und Patrick Wagner zum Oberfeuerwehrmann, Julia Göhring und Nina Krüger zu Hauptfeuer-wehrfrauen und Patrick Kammerer zum Löschmeister. Simon Pflumm wurde in den Stand des Oberlöschmeisters, Gunter Weihing in den des Hauptlöschmeisters erhoben. Für 15 aktive Jahre Dienst überreichte Michael Oser, der stellvertretende Kreisbrandmeister, Marc Pulla die Ehrenmedaille des Landes. (GEA)