KUSTERDINGEN-JETTENBURG. Blaulicht zuckt, uniformierte Beamte sperren den Tatort ab, die Spurensicherung raschelt im Schutzanzug heran. »Was ist denn da passiert?«, fragt jemand. Eine Leiche ist gefunden worden, die des prominenten Musikproduzenten Todd. So spannend begann am Samstagabend das Krimiprogramm von Liederkranz Jettenburg und Musical-Chor »Anythingoes« im Dorfgemeinschaftshaus.
Szenenwechsel: Auf der Bühne findet eine mondäne Party statt. Sektgläser klingen, Bussi hier, Bussi da. Man feiert den 50. Geburtstag der blonden Sylvia, die in diesem Moment noch nicht weiß, dass sie Todds Witwe geworden ist. Die fein gewandete Gesellschaft wartet noch auf den Produzenten und wundert sich wenig, dass auch ein weibliches Mitglied der Schickeria fehlt. Vor Todd, so murmelt man sich zu, ist noch nie ein Rock sicher gewesen. Sylvia indes gesteht ihren Freundinnen, dass Todd, der nur durch ihr Vermögen reich und bekannt geworden ist, sich von ihr scheiden lassen möchte. Sie wünscht ihm alles, nur nichts Gutes, als kurz darauf die Nachricht per Telefon eintrifft: Todd ist tot! Felix, der Bruder des Verblichenen, tröstet sogleich die Witwe. Aber hat er nicht schon lange ein Auge auf seine Schwägerin geworfen? Tatverdächtiger Nummer eins ist identifiziert, weitere sollten folgen.
Sangeskunst und kleine Band
Laientheatergruppen bespielen in diesen Herbsttagen landauf, landab die Dorfbühnen, nicht selten auch mit Kriminalstücken. Den Jettenburger Akteuren ist es gelungen, Chorgesang mit Bühnenschauspiel zu einer vergnüglichen Darbietung zu verbinden. Die Lieder der schwedischen Popgruppe »ABBA«, allesamt Ohrwürmer, denen man sich kaum entziehen kann, trugen zum Gelingen bei. Durften »Mamma Mia«, »SOS« oder »Dancing Queen« fehlen? Natürlich nicht. Eine kleine, feine Liveband und natürlich die Sangeskunst der Frauen und Männer auf der Bühne lösten immer wieder stürmischen Applaus im vollbesetzten Haus aus. Da wären technische Spielereien wie die hektische Bilderschau auf einem Bildschirm abseits der Bühne verzichtbar gewesen. Singende und Musizierende hatten die ganze Aufmerksamkeit verdient. (rab)