MÖSSINGEN-ÖSCHINGEN. Will man den Corona-Kontaktsperren im Nachhinein etwas Gutes abgewinnen, so sicherlich der Einfallsreichtum, wie man trotzdem in Verbindung bleiben konnte. Der Jugendclub Öschinger Hütte e.V. hatte seinerzeit die geniale Idee, in einem Fahrzeugkorso »durch den Flecka zu ziehen«. Vorbildlich mit Abstand, sowohl hinter den Autoscheiben und Traktorvisieren. Damit die Dorfbewohner aber auch etwas von dem buchstäblich mobil gemachten Treffpunkt haben – der sich auf den Hagnachwiesen befindet – wurden die Fahrzeuge weihnachtlich geschmückt.
Der spontane Einfall kam so gut an, dass das Team um das Vorstandsduo Marie Frey und Steffen Kern auch dieses Jahr am Vorabend des dritten Advents wieder zur Lichterfahrt aufgerufen haben. Und, wie das so ist, wenn eine Ideenlawine in Bewegung gerät, erweitert sich nicht nur das Teilnehmerfeld, sondern auch die Einfälle. So entstehen neue Bräuche, wenn sie denn auch in Zukunft gepflegt werden.
Zwanzig Fahrzeuge sind dabei
Rund zwanzig Fahrzeuge beteiligten sich am Samstag beim einzigen Umzug im Jahreslauf der Dorfveranstaltungen. Meist illuminierte Traktoren oder mit Lichterketten geschmückte Sonderfahrzeuge bewegten sich im Schritttempo durch die Straßen der Gemeinde. Hingucker waren Engel im Cabrio und der Weihnachtsmann mit Knecht Ruprecht, die bequem in einem Heckcontainer saßen. Rentiere auf dem Dachständer eines Busses, ein ausgewachsener Tannenbaum auf dem Kombi-Dach. Aus Boxen schallte Weihnachtsmusik.
Hunderte standen auf den Gehwegen und winkten der Parade zu. Wer sich nicht satt an dem Lichterspektakel auf Rädern sehen konnte, brauchte nur die Straße zu wechseln. Der Lichterzug passierte auf seiner anderthalbstündigen Tour durch Öschingen fast jede Straße.
Zum Ausklang kam das halbe Dorf beim Öschbachhof an der Straße nach Gönningen zusammen und wärmte sich beim dortigen Weihnachtsmarkt mit den saisonüblichen Getränken auf. (GEA)