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Scheunenbrand in Rottenburg: Polizisten geschlagen

Im Bereich der Bandsäge löschte die Feuerwehr noch Glutnester. FOTO: JÜRGEN MEYER
Im Bereich der Bandsäge löschte die Feuerwehr noch Glutnester. FOTO: JÜRGEN MEYER

ROTTENBURG. Eine, trotz Dunkelheit, weithin sichtbare helle Rauchsäule stand am Dienstagabend über der Rottenburger Oststadt. In der Graf-Wolfegg-Straße war gegen 21.30 Uhr in einer Scheune eines Bauernhauses ein Feuer ausgebrochen. Nachbarn in dem eng bebauten Wohngebiet hatten einen Knall gehört und kurz darauf Feuerschein gesehen.

Beim Eintreffen des Löschzuges der Abteilung Stadtmitte stellte sich die Situation dramatisch dar: Das Feuer hatte das Scheunentor in Brand gesetzt und durch die Zwischendecke auf das im ersten Stock gelagerte Heu übergegriffen. Vermutlich lag der Brandherd im Bereich einer Bandsäge, die direkt unter dem Scheunenvordach stand, und mit der am Nachmittag noch gearbeitet worden war. Da nicht auszuschließen war, dass sich die Flammen über die Scheune auch auf das angrenzende Wohnhaus ausbreiten könnten, sollte der Bewohner des Gebäudes evakuiert werden. Mit dieser Maßnahme war er überhaupt nicht einverstanden und reagierte auf die Aufforderungen, die seinem Schutz dienen sollten äußerst aggressiv und beleidigend. Schlussendlich musste er unter Zwang aus dem Gefahrenbereich gebracht werden. Dabei schlug er so heftig um sich, dass zwei Polizeibeamte leicht verletzt wurden. Auf richterliche Anordnung musste er anschließend die Nacht in der Gewahrsamseinrichtung verbringen. Ein entsprechendes Ermittlungsverfahren wurde eingeleitet.

Der Bewohner, ein allein lebender Mann, konnte von der Feuerwehr gerettet werden. Auch sein Hund überstand das Feuer unbeschadet, wenngleich das verängstigte Tier erst nach den Löscharbeiten aus dem Anwesen gebracht werden konnte.

Mit einem schnellen und massiven Löschangriff, auch über die Drehleiter, gelang es den Helfern, die Flammen unter Kontrolle zu bekommen. Ein Trupp bekämpfte das brennende Heu unter dem Dach. In dem mit viel Holz und landwirtschaftlichem Gerät voll gestellten Hof verletzte sich ein Feuerwehrmann beim Löscheinsatz. Er wurde vom Notarzt und einer DRK-Rettungswagenbesatzung versorgt. Weitere Kräfte standen in  Bereitschaft, darunter die Feuerwehr Kiebingen. (GEA)