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Regionale Autorin las in Gomaringen aus ihrem Debütroman

Marica Schroeter Francesevic stellte ihr Erstlingswerk »Plötzlich Stiefmutter« kürzlich in der Gomaringer Schlossbibliothek vor.

Marica Schroeter Francesevic stellte ihren Debütroman am Donnerstag  in der Gomaringer Ortsbibliothek vor.
Marica Schroeter Francesevic stellte ihren Debütroman am Donnerstag in der Gomaringer Ortsbibliothek vor. Foto: Michael Sturm
Marica Schroeter Francesevic stellte ihren Debütroman am Donnerstag in der Gomaringer Ortsbibliothek vor.
Foto: Michael Sturm

GOMARINGEN. Eine Patchwork-Familie zu gründen, zieht nicht immer Spaß nach sich. Auf der einen Seite steht das liebende Paar, das so viel Zeit wie möglich gemeinsam verbringen möchte. Auf der anderen Seite stehen die Kinder, die mindestens einer der beiden Erwachsenen in die Beziehung mitbringt, die sich vor allem an das neue Elternteil gewöhnen müssen. Das hat Marica Schroeter Francesevic erlebt. Und sie hat ein Buch darüber geschrieben: »Plötzlich Stiefmutter«.

Darin geht es um eine Frau, deren beste Freundinnen und schließlich den Mann, den die Hauptfigur kennen und lieben lernt. Um ihre Entscheidung, mit ihm zusammenzuziehen, eine Familie zu gründen und vor allem seine Töchter aus der vorherigen Partnerschaft nicht nur anzunehmen, sondern eine vertrauensvolle Beziehung zu ihnen aufzubauen. Um mittendrin zu erkennen, dass zuvor verletzte Gefühle immer in solch eine Beziehung hineinspielen.

Roman trägt autobiografische Züge

In der Gomaringer Schlossbibliothek las die Autorin daraus. Dieser Roman verhehlt nicht, dass er autobiografische Züge trägt. Marica Schroeter Francesevic zog 2012 aus Laupheim nach Tübingen, zu ihrem heutigen Mann. Kurze Zeit später zogen sie gemeinsam nach Gomaringen. Ihr Mann hatte zwei Töchter, zu denen die Autorin damals eine Beziehung aufzubauen hatte.

Das war nicht leicht, denn die neue Freundin des Vaters stand in Konkurrenz zur eigenen Mutter – und die konnte alles besser. Vor allem besser kochen. »Ich habe meiner echten Stieftochter Laura den Lachs verdorben«, gestand Marica Schroeter Francesevic. Trotz aller Mühen beim Zubereiten ging damals irgendetwas in der Küche schief. Dass das Kind stattdessen ein Käsebrot verlangte, machte die Sache nicht besser.

Bestechung, damit das Kind aß, was gekocht worden war

Ein anderes Mal bestach Marica Schroeter Francesevic das Mädchen mit Geld, damit es das, was sie gekocht hatte, zumindest probierte. Das wiederum verursachte eine Verstimmung bei der leiblichen Mutter, denn das Mädchen verlangte nun auch von dieser Geld, damit sie aß, was ihr vorgesetzt wurde.

Heute haben die Autorin und ihre Stieftochter ein gutes Verhältnis: Laura, heute 20, zog jüngst nach Stuttgart, um Innenarchitektur zu studieren. Am Donnerstag stellte sie sich hinter den Bücherstand, um Werke ihrer Stiefmutter zu verkaufen. Den Büchern legte Laura Gruß- und Postkarten bei, die sie selbst gestaltet hatte. Lachs, sagte sie mit gewissem Amüsement, esse sie allerdings immer noch nicht. (GEA)