Aktuell Kreis Tübingen

Reden und Flugblätter

ERINNERUNGEN: Einer wird mit gemischten Gefühlen den Festsaal betreten haben: Peter Gaehtgens. Im vergangenen Jahr hatte der Berliner als Präsident der Hochschulrektoren-Konferenz hier den Festvortrag am Dies universitatis gehalten. Dabei war er abrupt unterbrochen worden: Ein Student klatschte ihm eine Torte ins Gesicht. Gestern war\qs für ihn gefahrlos: Er ist mittlerweile im Ruhestand.

KADER-SCHMIEDE: Erst Hans-Werner Ludwig in Tübingen, dann Gerhart von Graevenitz in Konstanz, jetzt Bernd Engler - drei Uni-Rektoren, die zuvor im Tübinger Brecht-Bau als Professoren gelehrt haben. Grußwort-Redner von Graevenitz wunderte sich über die Häufung und regte an, dazu umgehend eine Untersuchung in Auftrag zu geben. PROGRAMM-MUSIK: Nicht zufällig spielten Tobias Hiller und das Akademische Orchester »The Unanswered Question« von Charles Ives. Bernd Engler, der in den USA Dozent war, hatte bei der Auswahl seine Wünsche vorgebracht. Minister Peter Frankenberg fand die »unbeantwortete Frage« von Ives höchst passend, weil\qs in der Wissenschaft genau darum geht, Antworten zu suchen.

STÖRUNG: Vierfacher Knall im Treppenhaus und ein merkwürdiger Geruch? Unbekannte warfen Stinkbomben durch den Hintereingang der Neuen Aula, während oben die Festgesellschaft der Rede des neuen Rektors lauschte. Auf einem Flugblatt stand zu lesen: »Schaich dankt ab, wir danken ihm.«

TERMIN-PROBLEME: Minister Peter Frankenberg hatte Wert darauf gelegt, bei der Amts-Übergabe dabei zu sein. Der ursprünglich im Oktober vorgesehene Termin war deswegen verlegt worden. Dafür bekamen andere Probleme mit ihrem Termin-Kalender. Die bisherigen Prorektoren Barbara Scholkmann, Teut Risler und Dieter Kern mussten sich durch Eberhard Schaich entschuldigen lassen. PROTEST: Chaos-Forscher Otto E. Rössler hätte gerne am Pult eine Erklärung in eigener Sache vorgelesen. Der Chemie-Professor ließ sich aber umstimmen und verteilte stattdessen Flugblätter, in denen er Neuwahlen forderte. Rössler fühlt sich ungerecht behandelt. Er war einer der 26 anderen Rektor-Kandidaten gewesen. Ende April sei an seinem Dienstzimmer das Schloss ausgetauscht und sein Schreibtisch beschlagnahmt worden, berichtete der 66-Jährige. Er vermutet einen Zusammenhang mit seinem Widerspruch gegen seine in einem Jahr anstehende Pensionierung.

NEUER TITEL: Als Vorsitzender des Universitätsbunds sprach Carl Herzog von Württemberg ein Grußwort. Bernd Engler ernannte ihn in seiner Rede zum »informellen Außen-Minister«. (-jk/pp)

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