HECHINGEN. Gutsherrin Quintilla hatte zum großen Fest in den Gutshof geladen. Hunderte von Gäste reisten am Wochenende in den römischen Landsitz ins Starzeltal bei Stein. Sie schlenderten durch die Gassen der Markt- und Verköstigungsstände des Freilichtgeländes und schauten den Handwerkern und Künstlern, den Tänzerinnen und den Schaustellern bei ihren Arbeiten und Vorführungen zu.
Argwöhnisch verfolgten die im Umfeld der Villa rustica angesiedelten keltischen und germanischen Pächter die Umtriebe. Beim Anbruch der Dunkelheit probten sie den Aufstand und griffen die Festversammlung an. Holzwagen gingen in Flammen auf, Brandpfeile schwirrten durch den Nachthimmel. Römische Legionäre eilten den Angegriffenen zu Hilfe und rangen die Aggressoren in mehreren Gemetzeln nieder.
Ein solches Spektakel hatte man schon lange nicht mehr im Freilichtmuseum gesehen. »Römer im Schein der Fackeln« sollte eigentlich ein kleiner Ableger der zweijährigen großen Römerfeste im August sein. Aber nach der langen Pandemie-Pause waren die Ehrenamtlichen des Fördervereins, die Historiendarsteller – und natürlich die Zuschauer dermaßen ausgehungert, dass immer mehr Showeinlagen im Programm dazu genommen wurden. Am Sonntag endet das Fest gegen 17 Uhr. (GEA)