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Aktuell Infoabend

Quartierbau, Lärm und Mobilität: Jetzt wissen die Gomaringer, was Sache ist

Gomaringen hat mit einem speziellen Informationsabend die Bürgerschaft in punkto Gemeindeprojekte auf den neuesten Stand gebracht. Besprochen wurde das große Bauprojekt in der Bahnhofstraße, der Lärmaktionsplan und das Nahmobilitätskonzept. Einige Wortbeiträge aus den Reihen der Bürger zeigten: An manchen Stellschrauben muss die Verwaltung noch drehen.

Gomaringen wird sich im Erscheinungsbild wandeln, wenn die Verwaltung die Ziele umsetzt, die sie am Donnerstagabend der Bürgersc
Gomaringen wird sich im Erscheinungsbild wandeln, wenn die Verwaltung die Ziele umsetzt, die sie am Donnerstagabend der Bürgerschaft präsentierte. Foto: Manfred Grohe
Gomaringen wird sich im Erscheinungsbild wandeln, wenn die Verwaltung die Ziele umsetzt, die sie am Donnerstagabend der Bürgerschaft präsentierte.
Foto: Manfred Grohe

GOMARINGEN. Vielleicht hatte Gomaringens Bürgermeister Steffen Heß Recht damit, als er am Donnerstagabend den lauernden Regen als »ideales Wetter« für den großen Bürger-Informationsabend in der Sport- und Kulturhalle lobte. Ob's nun dem drohenden Wolkenbruch geschuldet war oder den sauber aufbereiteten Zahlen, Fakten und Konzepten, die der Bürgermeister zusammen mit seinem Team vorstellte: Der Festsaal war proppenvoll mit interessierten Gomaringer Bürgern, die mehr über die anstehenden Projekte in der Wiesaz-Gemeinde erfahren wollten.

Quartier Bahnhofstraße. Bildung, Gesundheit, Backwaren und Wohnen - die Verwaltung, die Volksbank in der Region und die Eisele Architekten & Ingenieure haben viel vor in der Bahnhofstraße. »Es wäre unsere Idee der Innenverdichtung«, erklärte Schultes Heß bei der Präsentation des Projekts. Drei Gebäudeeinheiten, verbunden durch eine etwas sperrig bezeichnete »Dienstleistungsspange« auf Erdgeschoss-Niveau der Bahnhofstraße und komplementiert durch eine Tiefgarage auf Höhe Härmlingstraße, sollen geschaffen werden. Darin wäre Platz für Ganztagesbetreuung, Kindergarten und Schulräume - die gebraucht würden, wenn die Hauptschule in Gomaringen bleibt - ein medizinisches Versorgungszentrum, ein Bäcker und eine Apotheke. Dazu rund 40 Wohneinheiten. Die Gemeinde würde sich nach aktuellem Stand mit rund 40 Prozent Gewerbefläche beteiligen, Bauträger ist die Volksbank. Die Kosten für die Gemeinde liegen ersten Schätzungen nach bei 7,3 Millionen Euro. »Und wer bezahlt das Ganze?«, war die erste Frage aus der Bürgerschaft. »Einerseits ginge das durch Förderungen, einen gewissen Teil müssen wir aber selbst bezahlen«, sagte Heß.

Lärmaktionsplan. Vor allem in der Tübinger und der Hechinger Straße werden nach Berechnungen des Ingenieurbüros Modus Consult aus Ulm Maßnahmen fällig, um den gesundheitsgefährdenden Verkehrslärm abzumildern. Konkret heißt das: Flüstersphalt auf beiden Hauptverkehrsadern und eine nächtliche 30er-Zone in der Tübinger Straße. Doch noch steht der Plan nicht final, als nächster Schritt sollen die bisherigen Ergebnisse und Pläne öffentlich ausgelegt werden und die Anregungen der Anwohner eingearbeitet werden. Außerdem müssen die höheren Behörden mitspielen, die die Baulast der Straßen tragen. Für den Krach, den die Schachtdeckel auf der Tübinger Straße verursachen, wusste ein Bürger eine bereits bewährte Lösung: »Können wir nicht einfach jeden Schachtdeckel mit einem Gummiband dämmen?« Heß versprach, der Idee nachzugehen.

Nahmobilitätskonzept. Weiter in der Planung ist die Gemeinde bereits beim Nahmobilitätskonzept, das die Situation für den innerörtlichen Radverkehr verbessern soll. Dafür sind leicht umsetzbare Maßnahmen angedacht - wie Radroutenpiktogramme in der Lindenstraße und eine Beschilderung der Hauptradrouten - sowie mittelfristige Maßnahmen, die stärker in den Straßenverkehr eingreifen: Schutzstreifen, Geschwindigkeitsbegrenzungen, sichere Querungen und Verkehrsinseln. Die Bürger sorgten sich indes durch die Bank weg um die Sicherheit der Schüler - die mit Abstand größte Gruppe der Radfahrer in der Gemeinde. Wieso keine alternativen Wege zu den Schulen aufgebaut werden, wollte ein besorgter Gomaringer wissen - wie beispielsweise in der Aidelbergstraße aus Hinterweiler Richtung Schulzentrum Höhnisch. »Das hatten wir schon mal im Gremium und damals mehrheitlich verworfen«, sagte Heß. »Aber vielleicht wird der Ball ja nochmal aufgenommen.« (GEA)