AMMERBUCH-ENTRINGEN. Gemeinsam mit ortansässigen Forstwirten erneuerten drei junge Menschen im Frühjahr tatkräftig den beliebten Waldspielplatz »Saurucken« oberhalb von Entringen, der seit seiner Eröffnung Ende Mai wieder zu einem beliebten Ausflugsziel wurde (der GEA berichtete). Lilli Kickner, Luca Fischer und Jakob Kirsch absolvierten dieses Projekt im Rahmen eines Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ). Mit ihrem Einsatz unterstützen sie hauptsächlich das Forstrevier Entringen, dem sie angegliedert sind.
Das Team wird von den Forstwirten Andreas Makowski und Antonia Storz begleitet. Sie leiten die Gruppe zu vielseitigen Tätigkeiten im Wald an und sind immer mit ihr unterwegs. »Unsere FÖJler werden dabei aber nicht zu gefährlichen Arbeiten eingesetzt«, macht Christian Knecht, Leiter des Forstreviers Entringen deutlich. »Sie erleben bei uns, welche Aufgaben im Jahreslauf im Wald anfallen. Im Herbst unterstützen sie uns im Jagdbetrieb, im Frühjahr bei den Pflanzungen und danach bei der Pflege und Unterhaltung von Erholungseinrichtungen.«
Mit dem FÖJ möchten die drei aktuellen Teilnehmer unter anderem testen, ob sich dadurch ihr Berufswunsch festigt. Die 20-jährige Lilli hat vor, Forstwirtschaft zu studieren. »Ich möchte herausfinden, ob das tatsächlich etwas für mich ist.« Nach fast einem Jahr kann sie ein positives Fazit ziehen: »Die Arbeit im Wald macht Spaß und ich habe immer noch den gleichen Berufswunsch.«
Luca möchte Berufsjäger werden und auch er absolviert vorab ein FÖJ, um herauszufinden, ob diese Tätigkeit zu ihm passt. »Ich wollte raus aus der Schule und rein in die Natur.« Mit 16 Jahren machte er den Jagdschein, jetzt, zwei Jahre später, bestätigt ihn das FÖJ in seinem Berufswunsch.
Pflege dieses Ortes
Bei Jakob lief es etwas anders. Der 19-Jährige hatte ursprünglich vor, wie Lilli Forstwirtschaft zu studieren. Nachdem das FÖJ fast vorbei ist, möchte er seinen Berufswunsch nicht weiter verfolgen. »Ich mag die Ruhe und draußen zu sein. Aber das brauche ich nicht jeden Tag, ich möchte mehr soziale Kontakte«, sagt er. »Trotzdem bereue ich keine Stunde, die ich hier verbracht habe. Man arbeitet schließlich da, wo andere Urlaub ma-chen.« Jakob hat sich entschieden, Lehrer zu werden, für Sport und Technik. »In jedem Fall konnte ich mich hier im vergangenen Jahr auch technisch weiterbilden und ich habe viel gelernt.«
Wie Lilli und Luca hat auch Jakob zu Beginn des FÖJ an einem Motorsägelehrgang teilgenommen. Der dabei erworbene Motorsäge-Führerschein besteht auch über das ökologische Jahr hinaus. Wer anschließend Forstwirtschaft studiert, muss ihn also nicht mehr machen. Jede Gruppe setzt in ihrem freiwilligen Jahr ein Projekt um.
Im vergangenen Jahr baute das damalige FÖJ-Team eine Futterhütte für das Mufflongehege. Das aktuelle Team fertigt Warnschilder aus Holz an. Damit sollen Radfahrer entlang des Weges am Spielplatz auf spielende Kinder hingewiesen werden. »Es ist doch ganz nett, dass sich jeder Jahrgang auf seine Weise mit einem Projekt im Wald verewigt und sichtbare Spuren hinterlässt«, findet Christian Knecht.
Die drei Freiwilligen wirkten nicht nur bei der Erneuerung des Saurucken-Spielplatzes mit. Sie beteiligen sich auch an der regelmäßigen Pflege dieses Ortes und kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Wenn erforderlich, führen sie auch Reparaturen aus.
Bisher kaum Interessenten
Weitere Tätigkeiten sind zum Beispiel der Schutz und die Pflege von Einzelbäumen, Mitwirkung bei waldpädagogischen Veranstaltungen mit Kindergärten und Schulklassen sowie bei der Öffentlichkeitsarbeit. "Zuletzt haben sie bei der Vorbereitung zur offiziellen Eröffnung des Spielplatzes tatkräftig angepackt und mich voll unterstützt, so Kathrin Klein, Försterin im Forstbezirk Schönbuch. Sie bedauert mit ihren Kolleginnen und Kollegen, dass sich für das kommende FÖJ bisher kaum Interessenten gemeldet haben: "Dabei ist es ganz einfach, sich zu bewerben. Das ist sogar online möglich." (GEA)
FÖJ IM SCHÖNBUCH
Der Forstbezirk Schönbuch sucht noch Bewerber und Bewerberinnen für das nächste FÖJ, das in der Regel am 1. September beginnt und 12 Monate dauert. Wichtig ist Interesse und die Bereitschaft zum Engagement für Natur und Umwelt. Schulabschluss, Noten und Konfession spielen keine Rolle. Weitere Infos, auch zu anderen Einsatzstellen, sind auf der Webseite der Diakonie Baden-Württemberg zu finden, ebenso das Online-Formular für die Bewerbung. (GEA) www.ran-ans-leben-diakonie.de

