OFTERDINGEN. »Die Entwicklung der Einnahmen ist eigentlich positiv«, sagte der Ofterdinger Kämmerer Michael Henne mit Blick auf den Gesamtergebnishaushalt. Dies betrifft vor allem die zu erwartenden Einnahmen aus der Gewerbesteuer: »Wir haben mit einem Ansatz von 3,55 Millionen Euro gerechnet. Dass wir mit einer Summe über drei Millionen Euro gerechnet haben, war bisher noch nie der Fall.«
Mit diesem Ansatz habe die Gemeinde nicht ins obere Regal gegriffen, betonte der Kämmerer. Diese Rechnung fuße auf den Vorauszahlungen der Gewerbesteuer und der Entwicklung der Zahlen in den vergangenen Jahren: 2023 nahm Ofterdingen 3,8 Millionen Euro aus der Gewerbesteuer ein. Für 2024 kalkulierte Henne mit Einnahmen von 2,7 Millionen Euro – im Rechnungsergebnis verzeichnete die Gemeinde 4,7 Millionen Euro an Einnahmen.
Erschließung des Gewerbegebiets Rohr bringt außerordentliche Erträge
Ein Teil der Einkommenssteuer könne einen noch höheren Betrag als die Gewerbesteuer in die Kasse der Gemeinde spülen. Dies hänge allerdings von der bundesweiten Entwicklung ab. Aus der Vergnügungssteuer erwarte die Gemeinde deutliche Mehreinnahmen. Weniger Geld gibt es künftig durch Zuweisungen aus Umlagen. Henne prognostizierte bei den ordentlichen Erträgen Mehreinnahmen von insgesamt rund einer Million Euro. Die Erschließung des Industriegebiets Rohr bringt der Gemeinde außerordentliche Erträge durch An- und Verkauf von Grundstücken ein. Darauf setzt der Kämmerer auch für das kommende Jahr.
Auf der anderen Seite weist der Haushalt 2025 eine Aufwandserhöhung von rund 2,3 Millionen Euro aus. Zwei Posten schlagen besonders stark ins Kontor: Zum einen die Tariferhöhungen für Angestellte der Gemeinde, die 37,9 Prozent der Gesamtaufwendungen beanspruchen. Zum anderen die Kreisumlage, die dem Ofterdinger Haushalt über 40 Prozent seines Volumens abverlangen könnte. "Solche Sprünge habe ich noch nie gesehen", sagte Kämmerer Henne. Das tut uns schon dieses Jahr weh – 2026 noch mehr."
Große Sprünge bei Aufwandserhöhungen
Damit können einige Wünsche im laufenden Jahr nicht erfüllt werden. So muss die Feuerwehr (noch) auf einen Mannschaftstransportwagen verzichten, der bereits vergangenes Jahr beantragt worden war. In den kommenden Jahren soll zudem das älteste Fahrzeug im Fuhrpark der Floriansjünger ausgetauscht werden. Möglichst bald sollen vor allem im südlichen Abschnitt der Hafnerstraße dringend notwendige Kanalsanierungen erledigt werden.
Die Steigerung bei den Ausgaben könne nicht durch kleinere Sparmaßnahmen oder Steuererhöhungen aufgefangen werden. Das negative Ergebnis des laufenden Haushaltsjahrs könne über Rücklagen ausgeglichen werden. Das will der Kämmerer auch in den beiden folgenden Haushaltsjahren hinbekommen, dies werde aber nicht einfach: »2026 und 2027 werden die Probleme wesentlicher«, verdeutlichte Henne. Zudem rechne er damit, dass das Jahr 2025 noch Überraschungen bereithalte. Für den Herbst kündigte er erste Konsolidierungsschritte an. (GEA)