MÖSSINGEN-BELSEN. Zum Start der Mössinger Vesperkirche am Samstag war die Mössinger Rettungswache in Belsen bereits richtig gut besucht: Schon um halb zwölf drängten die Besucher hinein, es gab kaum einen unbesetzten Platz. »Einsam bleibt heute keiner«, sagte Mössingens Oberbürgermeister Michael Bulander, der die Vesperkirche offiziell eröffnete. An diesem Wochenende servierten die Helfer einen Erbsen-Eintopf.
»Heute sind deutlich mehr Leute da als zum Start im vergangenen Jahr« stellte Eberhard Bazlen, Vorsitzender des Deutschen Roten Kreuz Mössingen, am Samstagmittag fest. An die 25 Helfer schöpften Eintopf, flitzten mit Tabletten durch den Saal und servierten. Unten, neben dem Eingang der Rettungswache, gab es einen Stand, wo Leute bestelltes Essen abholen konnten.
Deutlich größerer Andrang als im vergangenen Jahr
»Das haben wir lernen müssen«, stellte Bazlen fest. Als die Vesperkirche letztes Jahr, erstmals nach den Corona-Zeiten, in Präsenz war der Andrang bereits hoch. »Die Leute standen im Treppenhaus«, erinnerte sich Bazlen. Die einen wollten sich einen Platz an den Tischen sichern, die anderen wollten bestelltes Essen abholen, es gab Roulade. Man kam einander in die Quere. Die dieses Mal eingerichtete Abholstation unten vor dem Eingang entzerrte die Situation deutlich.
Die Mössinger Vesperkirche wurde vor vier Jahren vom DRK Mössingen-Ofterdingen, dem Nachbarschaftshilfe-Netzwerk Mössingen und der evangelischen Kirchengemeinde Belsen erstmals auf die Beine gestellt. Mittlerweile machen alle anderen Kirchengemeinden, der islamische Moscheeverein, Vereine aus Talheim, die Aktionsgruppe Lebenswertes Öschingen, die Jenaplanschule sowie der Originale Steinlachtäler Fasnetsverein mit.
Abholstation vor dem Eingang entzerrte den Andrang
Die finanzielle Abrechnung der Kosten und Spendeneingänge wird von der Johannes-Ziegler-Stiftung übernommen. Diese verantwortet die Vesperkirchen in Ravensburg/Weingarten und Sigmaringen. Die Stiftung gehört zu den Zieglerschen, die als Hauptgesellschafter Träger der Diakonie-Sozialstation in Mössingen sind. Das Nachbarschaftshilfe-Netzwerk bündelt das breite Engagement aller Beteiligten als Kooperationspartner gegenüber den Zieglerschen.
Die Vesperkirche bietet kostenlose Mahlzeiten für Kontaktsuchende und Bedürftige, für Menschen, die gerne gemeinsam mit anderen essen und ins Gespräch kommen möchten. Und für jene, die Unterstützung oder einen Rat brauchen. Die Vesperkirche in Mössingen wird von ehrenamtlichen Küchenteams getragen und vor allem von Spendern. An jedem der neun Wochenenden bis Ende März wird die Vesperkirche an einem andern Ort innerhalb Mössingens geöffnet.
Dieses Mal wurde kein Menü im Vorfeld veröffentlicht
Um den Andrang auf ein bestimmtes Gericht zu unterbinden, gaben die Organisatoren in diesem Jahr kein Menü heraus. Was an den kommenden Wochenenden serviert wird, soll noch ein Geheimnis bleiben. Verraten werden kann der Speiseplan von gestern: Es gab Cevapcici mit Djuvec-Reis, beziehungsweise Falafel, für diejenigen, die lieber vegetarisch essen wollten. (GEA)