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Neues Team macht Lust auf Offene Ateliers auf den Härten am Muttertag

Die Vorbereitungen für die 12. Offenen Ateliers auf den Härten laufen. Orangene Schirme weisen am Muttertag, 11. Mai, den Weg durch die Kusterdinger Dörfer. Mehr als 30 Künstler sind dabei.

Beate Rüttiger, Nani Wilms und Annegret Falck gehören zum Organisationsteam für die diesjährigen Offenen Ateliers auf den Härten
Beate Rüttiger, Nani Wilms und Annegret Falck gehören zum Organisationsteam für die diesjährigen Offenen Ateliers auf den Härten. Foto: Claudia Reicherter
Beate Rüttiger, Nani Wilms und Annegret Falck gehören zum Organisationsteam für die diesjährigen Offenen Ateliers auf den Härten.
Foto: Claudia Reicherter

KUSTERDINGEN. Mehr als 30 Hobbykünstler in fünf benachbarten Ortschaften unter einen Hut zu bekommen, klingt anstrengend. Aber Beate Rüttiger, Nani Wilms und Annegret Falck vom diesjährigen Organisationsteam zu »Offene Ateliers 25 - Künstlerische Vielfalt auf den Härten« scheinen Spaß daran zu haben. Sie sind am 11. Mai erstmals Organisatorinnen und Teilnehmerinnen zugleich: Rüttiger öffnet als Zeichnerin und Malerin, die auch witzige Tonfiguren modelliert, ihren Kreativraum; Wilms als Goldschmiedin und Schmuckdesignerin; Falck mit isländischen Mosaikhäkeldecken.

Daher wissen die drei, was es heißt, im stillen Kämmerlein entstandene Werke öffentlich auszustellen. Grafikdesignerin Beate Rüttiger umreißt das Wagnis so: »Boa, da trau' ich mich mal, bringe ans Licht, was ich im Privaten so mache.« »Dazu zeigen wir auch, wo unsere Kunst entsteht, lassen die Besucher in unsere Arbeitsräume rein«, ergänzt die Pädagogin Annegret Falck. Da entstehe ein Austausch - wunderbar und erschöpfend zugleich. »Abends sind die Worte verbraucht«.

Neues Team an der Spitze

Als »Künstler-Gruppe, die's organisiert« sind die drei seit November aktiv und fühlen sich dadurch heute stärker vernetzt. »Ich hätt' euch sonst gar nicht kennengelernt«, sagt die Kusterdingerin Beate Rüttiger zu den Co-Organisatorinnen aus Wankheim. Zum Team gehören noch weitere »Künstler und Freunde«. Nach der Gründung 2011 durchs Ehepaar Paul Starrach und Rosika Jonda-Starrach war das explizit nichtkommerzielle Kunstfestival in 15 Jahren nur zweimal ausgefallen. Im Zuge eines Generationenwechsels wurde der Organisationskreis geöffnet. Vergangenes Jahr waren Dieter und Sigrid Braun aus Mähringen eingestiegen. Nun treten Rüttiger, Wilms und Falck als Sprecherinnen auf.

Als Teil der Lokalen Agenda 21 sollen die »Offenen Ateliers« die vielfältigen künstlerischen Aktivitäten der Gemeinde Kusterdingen zeigen, bürgerschaftliches Engagement und soziales Miteinander fördern. Neben eigenen Arbeitsräumen und Ateliers gehören öffentliche Räume wie der Kusterdinger Klosterhof und das Rathaus sowie das Wankheimer »Café Miteinander« zu den Ausstellungsorten. Dort ist auch ein »Info Point«.

Erstmals drei »Externe« unter den 32 beteiligten Künstlern

Zu Malerei und Grafik sind Drechslerarbeiten, Stahlbildhauerei, Papierkunst, Fotografie, Linolschnitte und Mixed Media vertreten. Auch eine Erzählerin und Haiku-Dichterin sowie die »Monsterwerkstatt« sind diesmal dabei - insgesamt 32 Kunstschaffende, die in den Dörfern arbeiten oder leben. Jeder und jede entscheide selbst, was sie als Kunst ansehen. Einzige Bedingung: »Es muss selbst hergestellt sein«, sagt Annegret Falck. Neu ist 2025: Die Einheimischen dürfen Freunde zu sich einladen, um sich ebenfalls zu präsentieren. So gibt es am Muttertag erstmals auch drei »Externe« zu entdecken.

Zu erkennen sind die 24 Stationen an orangefarbenen Sonnenschirmen. Alle paar Meter gehe da plötzlich eine Scheune oder Haustür auf - »eine schöne Überraschung«. Nani Wilms gefällt, »dass man in keinster Weise erwartet, das aufm Land anzutreffen«. Das Unkomplizierte gehöre zur Konzeption, jeder macht's so, wie er oder sie möchte. Auf den Härten »sind erstaunlich viele Künstlerinnen und Künstler tätig«, stellt Rüttiger fest. Schade nur, »dass wir nicht die Möglichkeit haben, zu sehen, was unsere Kollegen machen«. Um die andern besuchen zu können, hat Beate Rüttiger mal ein Jahr lang ausgesetzt. »Drei hab ich geschafft.«

»Bringt eine Mutter mit!«

Zurzeit sind Rüttiger, Wilms und Falck dabei, die Broschüre zu gestalten. Die Grafikerin hat dafür übersichtliche Karten mit allen Standorten in den Teilorten Kusterdingen, Wankheim, Jettenburg, Mähringen und Immenhausen entworfen. Auch ein großes Banner am Ortseingang soll bald zudem auf die 12. »Offenen Ateliers« hinweisen. Einen festen Rundgang gibt es nicht. Erfahrungsgemäß verbinden Kunstfans die Atelier-Besuche gern mit einem Spaziergang oder einer Radtour.

Der Sorge, dass am 11. Mai zwischen 11 bis 17 Uhr viele Konkurrenzveranstaltungen locken, wollen die drei entgegenwirken, indem sie aus der Not eine Tugend machen. Für den "Kunstausflug am Muttertag" heißt das Motto: »Bringt eine Mutter mit!« Die könnte sich dort ein originelles Geschenk aussuchen, denn da verkaufsoffener Sonntag ist, "dürfen wir auch verkaufen", erklärt Rüttiger. (GEA)