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Neckartal-Radweg: Lücke wird geschlossen

Arbeiten auch bei Börstingen und Sulzau

Radfahrer
Ein Radwegzeichen. Foto: Deutsche Presse Agentur
Ein Radwegzeichen.
Foto: Deutsche Presse Agentur

KREIS TÜBINGEN. Der Neckartal-Radweg führt über 366 Kilometer von Villingen-Schwenningen nach Mannheim. Auf der Strecke im Landkreis Tübingen befinden sich zwei Lücken. Aber nicht mehr lange. Beide werden geschlossen.

In Kirchentellinsfurt haben die Arbeiten bereits begonnen (wir berichteten). Hinter der Shell-Tankstelle soll der Weg geradeaus führen. Auf einer Brücke wird die Echaz überquert. Hinter dem Einhorngelände fahren die Radler auf einem neuen Hochwasser-Damm und fädeln dann an der Triebstraße auf den bisherigen Weg ein – vorbei am neu angelegten Seitenarm des Neckars.

Weiter oben am Lauf des Flusses, zwischen Börstingen und Sulzau, beginnen die vorbereitenden Arbeiten Anfang des Jahres 2020. Dieser Abschnitt von 3,2 Kilometern Länge soll nicht neben der Landstraße geführt werden, sondern abseits.

Sicherer und bequemer

Gegenwärtig endet der Neckartal-Radweg aus Richtung Horb am Ortsende von Starzach-Börstingen. Vom Ortsende bis zur Neckarbrücke in Starzach-Sulzau ist bislang kein Radweg vorhanden. Viele Radfahrer weichen auf die Landstraße aus. Oft nutzen sie auch die Wege des ortsansässigen Golfclubs, was immer wieder zu Konflikten führt.

Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) betonte bei der Bekanntgabe: »Das Radfahren zwischen Horb und Rottenburg wird nicht nur viel attraktiver, sondern auch deutlich sicherer.« Regierungspräsident Klaus Tappeser ist optimistisch, dass die Bauarbeiten bereits ab Mitte März beginnen könnten. Die Freigabe des neuen Radwegs sei noch vor den Sommerferien 2020 geplant.

Kosten 1,4 Millionen Euro

In Börstingen verläuft der Radweg auf einer Länge von rund 1,8 Kilometern auf einem bestehenden Wirtschaftsweg mit einer Breite von drei Metern. In Sulzau wird er auf einer Länge von etwa 600 Metern als kombinierter Geh- und Radweg weitergeführt, teilt das Regierungspräsidium mit. »Er endet dann als reiner Radweg in Sulzau vor der Neckarbrücke an der Neckarstraße.« Die veranschlagten Kosten für den Radweg belaufen sich auf rund 1,4 Millionen Euro und werden vom Land getragen.

Der Ablauf hatte sich nach der Planfeststellung im November 2018 verzögert, weil nicht alle mit der Linienführung einverstanden waren. Die Variante zerstöre unbelastete Hecken und das Waldgebiet des Landschaftsschutzgebietes Kapf, rügten die Gegner und wandten sich an den Petitionsausschuss. Die Naturschutzproblematik werde verschärft. Die Strecke führe durch einen Bereich, der bislang abgeschieden und völlig unvorbelastet sei. Ringelnattern, Kreuzottern, Wildhasen, Blindschleichen und der Uhu seien gefährdet.

Der Petitionsausschuss sah das anders und wies das Anliegen im Oktober 2019 einstimmig zurück. Das Regierungspräsidium hatte einen detaillierten Variantenvergleich für fünf Varianten und sechs Untervarianten erstellt, bevor es sich auf die jetzige Linie festlegte. (-jk)