GOMARINGEN. In der herbstlich dekorierten Halle des Gomaringer Vereinsheim zeigten die Kleintierzüchter am Samstag und am Sonntag rund 140 Hühner und Tauben sowie 110 Kaninchen. Im Vorjahr waren es weniger – 200 insgesamt. »Wir haben in Gomaringen einige junge Aussteller«, sagte der Ausstellungsleiter Thomas Heini. Darunter sind auch seine Kinder. Im Kreis Reutlingen belegte die Gomaringer Jugendgruppe zuletzt den ersten Platz. Am Samstagabend ebenso wie am Sonntag war das Vereinsheim nebenan voll und die Gäste ließen sich gebratene Hähnchen ebenso wie Kaffee und Kuchen schmecken. »Bei unserer Jungtierschau im Sommer entzerrt es sich immer etwas, weil man da auch draußen sitzen kann«, sagte Heini. Mit der Resonanz war er sehr zufrieden.
Lösung mit Amt gefunden
Neu waren rot-weiße Bänder, die vor den Käfigen aufgespannt waren. Normalerweise, so Heini, ist eine Armlänge zwischen Besuchern und Tieren erforderlich. Das ist aber räumlich in der Halle nicht möglich. »Wir haben uns deshalb mit dem Veterinäramt auf diese Lösung geeinigt«, so Heini. Die meisten Leute hielten ohnehin Abstand zu den Käfigen. »Unsere Tiere sind an Käfige gewöhnt und wir bereiten sie auf Ausstellungen vor.« So werden sie bereits vorher gezeigt und auf Geräusche mit einem Radio vorbereitet. Die Kleintierzüchter mussten außerdem Schilder anbringen, wonach Fotografieren mit Blitz verboten ist – ebenfalls zum Schutz der Tiere. »Wir legen Wert darauf, dass alle Tiere sauber und ordentlich gehalten werden«, sagte Heini.
Bei den Jungtierzüchtern waren Elias Biegemeier, Sophia Heini und Oskar Fauser erfolgreich. »Generell könnten wir mehr Nachwuchs brauchen«, sagte Heini. Er selbst ist mit 13 Jahren durch einen Schulfreund zur Kleintierzucht gekommen. Die meisten der aktuellen Jungzüchter seien Familienangehörige. »Für junge Leute heute ist das Hobby oft nicht mehr so interessant.« Dabei lasse sich im Umgang mit Tieren viel lernen. Beispielsweise Verantwortung zu übernehmen und sich zu kümmern. Um neue Leute zu gewinnen, ließen sich die Gomaringer etwas einfallen: In einigen Käfigen waren keine Tiere, sondern Zettel. Darauf stand: »Hier wäre noch Platz für dein Kaninchen, deine Taube oder dein Geflügel.«
Vereinsmeister in der Kategorie Kaninchen wurden Manuela und Thomas Heini mit Exemplaren der Rasse Perlfeh. Diese Hasen sind eher klein und blauwildfarbig. Wie beim Marburger Feh war das Zuchtziel eine Imitation des Fehfells, dem Fell des Sibirischen Eichhörnchens. Dessen Fell hat eine bläuliche Farbe mit charakteristischer Perlung, die dem Marburger Feh fehlt. Beim Perlfeh wird sie durch das Vorhandensein der dunklen Grannenhaare ähnlich wie die »Beraupung« der Chinchilla-Kaninchen erzielt.
Zwerg-Brakel holen den Sieg
In der Kategorie Geflügel überzeugten die Zwerg-Brakel von Heiner Mayer die Fachjury mit ihrem gesprenkelten Gefieder. Brakel gelten bereits als lebhaft und vorsichtig. Die leichteren Zwerg-Brakel lassen sich zwar an den Menschen gewöhnen, bleiben aber ebenfalls lieber auf Sicherheitsabstand. Sie sind hübsch zu betrachten, selbstständig und vital. Ihre Haltung gilt als vergleichsweise einfach. In der Kategorie Tauben siegte Jochen Bäßler mit einem Starenhals in schwarz. Er gehört zu den regelmäßig erfolgreichsten Züchtern in dieser Kategorie. Seine Tauben – ebenso wie viele andere – wurden am Wochenende in Gomaringen von Hunderten Besuchern bewundert. (stb)