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Aktuell Konzert

Musik mit keltischer Harfe und Flügel in der Ofterdinger Mühle

Der Verein Kulturdenkmal Ofterdinger Mühle brachte am Sonntag das Musikprojekt Silent Conspiration in die Ofterdinger Zehntscheuer.

Lutz Gerlach, Ulrike Mai und Thomas Loefke (von links) traten am Sonntag in Ofterdingen auf.
Lutz Gerlach, Ulrike Mai und Thomas Loefke (von links) traten am Sonntag in Ofterdingen auf. Foto: Michael Sturm
Lutz Gerlach, Ulrike Mai und Thomas Loefke (von links) traten am Sonntag in Ofterdingen auf.
Foto: Michael Sturm

OFTERDINGEN. Gute Musik kann den Zuhörer an andere Orte transportieren. Die Musik von Silent Conspiration schafft das definitiv. Die Verbindung zwischen dem Flügel und der keltischen Harfe hat bereits etwas Magisches. Dazu kommen die von der Natur inspirierten Kompositionen der beiden gebürtigen Berliner Lutz Gerlach und Thomas Loefke – und schon vergisst man, dass man sich, wie am Sonntag geschehen, im Saal der Ofterdinger Zehntscheuer befindet.

60 Zuhörer bekamen diesen einzigartigen Sound des Duos, der von Ulrike Mai am E-Piano, teils mit Synthesizer-Teppichen, aufgefüllt wurde. Und sie bekamen visuelle Unterstützung für die virtuelle Reise: Eine Diashow, die der Harfenist über seinen Laptop abspielen ließ, mit atemberaubenden Bildern, etwa von den Färöer-Inseln: »Irgendwann muss jeder meiner Mitmusiker mal mit dahin«, sagte Loefke, der dort mehrmals mit örtlichen Musikern zusammen spielte.

Folkmusik und klassisches Piano treffen sich in der Weltmusik

Die Wahl seines Instruments deutet darauf hin, wo sich Loefkes musikalische Wurzeln befinden: In der Folkmusik, mit Blickrichtung Weltmusik. Dort trifft er sich mit Lutz Gerlach und Ulrike Mai, beide klassische Pianisten, ausgestattet mit Humor, einem Gefühl für Pop und vor allem großer Begabung. Die beiden leben mittlerweile an der Ostsee, auf der Halbinsel Darß, wo die Natur offenbar besonders inspirierend ist.

Die Stücke ihrer jüngste Produktion »Skywalk« bildeten den Hauptteil ihres Programms in Ofterdingen. Inspiration zogen sie aus den Werken des Malers Caspar David Friedrich, der sich wiederum selbst durch Ostseelandschaften, etwa den Rügener Kreidefelsen, zu großer Kunst inspirieren ließ. Von Friedrich wiederum wurde auch der Nehrener Künstler CHC Geiselhart inspiriert, der sich passenderweise unter den Zuhörern befand.

Impressionistisches Gemälde in Form von Musik

In seiner Komposition »Like a brook« (auf Deutsch: »Wie ein Bächlein«) folgt Lutz Gerlach seiner Maxime, dass gute Musik fließen muss, am eindrücklichsten: Hier entstand ein impressionistisches Gemälde in Form von Musik.

Am frisch gestimmten Flügel des Ofterdinger Bürgergesangsvereins, von Gerlach lobend erwähnt, kehrte dieser mit einem Stück aus der Jagdkantate von Johann Sebastian Bach (»ein Stück von ihm muss in jedem Konzert dabei sein«) zu seinen Wurzeln zurück. Später peppte er, zusammen mit Ulrike Mai vierhändig, Antonio Vivaldis »Frühling« (aus den »Vier Jahreszeiten«) auf.

Von Pep zu Pop. Hin zu Al Bano und Romina Power? Hier irrte Lutz Gerlach: Die Schlussakkorde des letzten Stücks vor der Zugabe waren definitiv kein »Felicità«, das war Umberto Tozzis »Gloria« – ein triumphales Finale! Dieses Trio hatte definitiv mehr Zuhörer verdient, es hinterließ einen eindrücklichen Eindruck bei denen, die da waren. (GEA)