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Mobile Jugendarbeit in Mössingen bekommt Verstärkung

Streetwork ist ein großer Teil der mobilen Jugendarbeit in Mössingen.

Franziska Barth und Nico Haenel von der Mobilen Jugendarbeit Mössingen.  FOTO: SCHERTLIN
Franziska Barth und Nico Haenel von der Mobilen Jugendarbeit Mössingen. FOTO: SCHERTLIN
Franziska Barth und Nico Haenel von der Mobilen Jugendarbeit Mössingen. FOTO: SCHERTLIN

MÖSSINGEN. Seit Januar hat sich die Mobile Jugendarbeit Mössingen mit Nico Haenel verstärkt. Zusammen mit seiner Kollegin Franziska Barth kümmert er sich um die Anliegen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Aber welche Themen umfasst dieser soziale Aufgabenbereich eigentlich?

»Die Aufgaben umfassen Einzelfallberatung, Gemeinwesen, Gruppenarbeit und offene Sportangebote einmal die Woche. Vor allem aber hat das Streetworken einen sehr großen Anteil bei der Tätigkeit«, erklärt Barth. Geboren wurde sie in Ebersbach/Sachsen, aufgewachsen ist sie in Rottweil. Seit Juni 2022 ist sie in der Steinlachtal-Gemeinde tätig. »Wir sind vor allem Abends, Nachts und an Wochenenden unterwegs«, ergänzt Haenel, der aus Ludwigsburg stammt.

Beziehungsarbeit ganz wichtig

Dabei laufen die beiden durch die Stadt und sprechen die Leute an. Ob diese das Gesprächsangebot annehmen, merken die Streetworker schnell – entweder durch die Körpersprache der Zielgruppe oder durch direkte verbale Ablehnung. »Wir sind uns bewusst, dass wir quasi nur zu Besuch in ihrer Lebenswelt sind und ziehen uns bei Desinteresse auch zurück«, erklärt Barth.

Einige nehmen aber das Angebot der Mobilen Jugendarbeit auch wahr und kommen zur Beratung. »Das ist das Schöne an der Sache, dass jeder mit jedem Problem zu uns kann und wir versuchen weiter zu helfen«, so Nico Haenel. »Wir versuchen, wenn nötig, auch weiterzuvermitteln. Wir sind gut vernetzt mit Arbeitskreisen, runden Tischen und sind an das Jugendreferat angegliedert«, führt seine Kollegin weiter aus.

Unterstützung in verschiedenen Bereichen

Die Mitarbeiter der Mobilen Jugendarbeit sollen verlässliche erwachsene Vertrauens- und Ansprechpersonen für Kinder und Jugendliche sein, vor allem dann, wenn zum Beispiel auf kein stützendes Elternhaus zurückgegriffen werden kann oder das Vertrauen in traditionelle Institutionen der Jugendhilfe fehlt. Die Altersgruppe richtet sich an alle 14- bis 27-Jährigen, denen wichtige soziale Ressourcen fehlen. »Das Aufwachsen kann anstrengend sein – einen großen Anteil an dem Beratungsangebot nimmt unter anderem die Unterstützung bei der Arbeitssuche ein. Manche haben zum Beispiel keinen Computer oder benötigen Hilfe bei der Erstellung einer Bewerbung. Andere haben Liebeskummer, Probleme in der Schule, Schulden – es gibt eigentlich Themen aus allen Lebenslagen«, so die Erfahrung der Streetworkerin. »Wir wollen vertrauenswürdige Gesprächspartner sein, ohne den erhobenen Zeigefinger. Da ist Beziehungsarbeit ganz wichtig«, erklärt ihr Kollege. Man verstelle sich nicht, mache sich bemerkbar und mache auf das Hilfsangebot aufmerksam.

Beim jüngsten M-Pokal-Fußballturnier Anfang Februar hat man auf dem Spielfeld und den Rängen wenig Schwäbisch gehört, dafür überwiegend Deutsch mit verschiedenen ausländischen Akzenten. Es seien, so Barth, aber nicht hauptsächlich Menschen mit Migrationshintergrund, die die Beratung der Mobilen Jugendarbeit wahrnehmen, sondern »sehr gemischte Gruppen mit unterschiedlichem Hintergrund und Herkunft und wir sind für alle da und stehen auch im engen Kontakt zu den Schulsozialarbeitern«.

Kostenlos und vertraulich

Die Zeiten sind von Mittwoch bis Freitag von 15 bis 20 Uhr im Büro der Mobilen Jugendarbeit in der Freiherr-vom-Stein-Straße 20 am Busbahnhof und donnerstags von 18 bis 20 Uhr im Jugendtreff »Hotspot« in Bästenhardt (Mittlere Werten 1). Jeden Mittwoch gibt es ein offenes Sportangebot in der Jahnhalle von 17.30 bis 19 Uhr. Der Kontakt und die Angebote sind freiwillig, kostenlos und werden vertraulich behandelt. Erreichbarkeit via Instagram oder Homepage. (uhl)

 

mobi-le_jugendarbeit_moessingen

www.moessingen.de