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Aktuell Teilhabe

Michael Burbach ist der neue Mössinger Jugendreferent

Wie sich Michael Burbach für die Mössinger Jugend einsetzen möchte.

Michael Burbach ist es wichtig, Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen.
Michael Burbach ist es wichtig, Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen. Foto: Nadine Nowara
Michael Burbach ist es wichtig, Jugendlichen auf Augenhöhe zu begegnen.
Foto: Nadine Nowara

MÖSSINGEN. »Die Jugendlichen sollen sich akzeptiert fühlen. Wir sind für sie da und hören zu. Das Jugendhaus M soll zum Beispiel wie ein zweites Wohnzimmer sein«, sagt Michael Burbach. Der neue Mössinger Jugendreferent setzt in seiner Arbeit einen Schwerpunkt auf Selbstwirksamkeit. »Man muss aus der Einstellung 'Ich kann machen was ich will, es passiert eh nichts' herausfinden«, sagt er. »Mit uns lernen und erfahren sie, wie durch Prozesse etwas in die Wege geleitet wird. Mein Wunsch ist es, dass die Jugendlichen dazu befähigt sind, auch alleine gute Entscheidungen treffen zu können und selbstbewusste Menschen zu werden.«

Mit einem neunköpfigen Team - die meisten von ihnen arbeiten in Teilzeit - setzt sich Burbach für die Belange von Kinder und Jugendlichen ein. Bereiche sind die mobile Jugendarbeit und die offene Jugendarbeit (Jugendhäuser), Prävention, Schulsozialarbeit, jugendorientiertes Gemeinwesen und die Jugendvertretung. »Die Stadt Mössingen ist gegenüber der Jugendarbeit sehr wertschätzend eingestellt«, betont der 50-jährige Sozialpädagoge und Sozialarbeiter. Es gebe auch zahlreiche Netzwerke.

Burbachs berufliche Stationen

Burbach wurde in Dillenburg, in Nordhessen, geboren und zog im Kindergartenalter mit seinen Eltern nach Nürtingen. Mit seiner Frau und seinem 14-jährigen Sohn samt Hund Benno lebt er im Reutlinger Stadtteil Sondelfingen. Zunächst machte er eine Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel in einem Sanitär- und Heizungsgroßhandel in Nürtingen. Während seines Zivildiensts im Jugendhaus am Bahnhof in Nürtingen entdeckte er seine Begeisterung für die Jugendarbeit. »Man kann Menschen helfen und ihren Tag schöner machen«, sagt er. Burbach entschied sich dazu, diesen anderen Berufsweg einzuschlagen. Er holte seine Fachhochschulreife nach und studierte Sozialpädagogik an der Evangelischen Fachhochschule in Berlin.

Das Thema Bildungsgerechtigkeit liegt ihm sehr am Herzen. So war er als Bildungsreferent in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein in Werneuchen und in der Bildungseinrichtung Buckow in Eberswalde tätig, bevor er als Sozialpädagoge zur IHK Region Stuttgart kam. Dort war er für Auszubildende, deren Ausbilder und ihre Betriebe zuständig. Später arbeitete er im IHK-Bildungshaus in Remshalden-Grunbach, wo er Bildungsangebote für junge Menschen entwickelte und organisierte.

2016 wechselte Burbach dann zum Kreisjugendring Esslingen nach Plochingen, wo er als Standortleiter und Kommunaler Jugendreferent für ein Jugendzentrum, einen Stadtteiltreff, eine Jugendfarm, verschiedene Projekte und die Schulsozialarbeit verantwortlich war. »Jede meiner beruflichen Stationen hat mich weitergebracht«, sagt er.

In seiner Freizeit wandert er gerne auf der Alb und fährt Rad. Als er noch in Nürtingen wohnte, hat er dort einen Disc-Golf-Parcours mit aufgebaut. Einen Ausflug dorthin möchte er im Ferienprogramm anbieten. Früher sei er sehr gerne Skateboard gefahren. »Das war eine tolle Möglichkeit sich meine Stadt anzueignen. Treppen und Geländer wurden zu meinem Spielplatz«, schwärmt er.

Das Verständnis für Demokratie fördern

Ein Themenschwerpunkt für die Stadt Mössingen ist auch die demokratische Förderung. »Wir müssen lernen miteinander zu reden. Es geht unter anderen darum, ihnen komplexe Kommunalpolitik zu übersetzen, aber auch im Gegenzug der Verwaltung und den Räten die Belange der Jugendlichen zu vermitteln. Vertrauen ist da sehr wichtig«, erläutert Burbach. Vor kurzem habe in Mössingen eine U18-Wahl stattgefunden. Die anschließende Diskussion habe gezeigt, wie fundiert sich junge Menschen informiert haben und sich Gedanken über die politische und gesellschaftliche Situation machen.

»Die Jugendlichen haben oft noch einen unverstellteren Blick und ein anderes Verständnis der Dinge. Wenn sie merken, dass man mit ihnen offen umgeht, kann man ihnen auch viel eher eigene Lebenserfahrungen weitergeben«, sagt Burbach.

Ein aktuelles Projekt ist eine Art »Stadtspaziergang« für Kinder und Jugendliche. Mit der »Stadtsache«-App können sie Orte in der Stadt markieren und kommentieren. Auf diese Weise kann erfasst werden, wo sie sich wohlfühlen und wo nicht. Aufgaben wie bei einer Schnitzeljagd könnten in der App auch eingespeist werden. (GEA)