KIRCHENTELLINSFURT. Jetzt kann es losgehen: Am Donnerstagabend stimmte der Kirchentellinsfurter Gemeinderat dem Baugesuch für den Neubau des Bauhofes samt Erweiterung des Feuerwehrhauses zu. Baubeginn soll im April sein. Ortsbaumeister Martin Lack rechnet mit einer Bauzeit von 18 Monaten. Der Neu -und Umbau erfordert einiges an logistischen Maßnahmen. Schließlich muss das Salzlager für den Bauhof rechtzeitig vor dem Winter fertig sein. Während der Bauarbeiten muss außerdem gewährleistet sein, dass die Feuerwehrfahrzeuge immer sofort ausrücken können.
»Es wird das teuerste Projekt, dass wir uns als Kommune leisten müssen«, sagte Bürgermeister Bernd Haug. Mit rund 13,5 Millionen Euro Baukosten rechnet Lack. Dafür bekommt die Gemeinde einen neuen Bauhof und ein deutlich vergrößertes Feuerwehrhaus. Architekt Stefan Herdtle vom Reutlinger Büro Riehle Koeth stellte in der Gemeinderatsitzung den Entwurf vor: Der Bauhof bekommt zwei identische Gebäude mit großen Dachüberständen, die sich gegenüber stehen. Bis auf das Salzlager und die Waschhalle sind beide Gebäude im Holzskelettbau geplant. Die leicht geneigten Pultdächer werden begrünt und mit Photovoltaik-Anlagen belegt. Im Hof wird es eine große Zisterne mit einem Fassungsvermögen von 220.000 Liter Wasser geben, von der aus auch der Friedhof mit Wasser versorgt werden kann. Die bestehenden Gebäude werden abgerissen.
Das Feuerwehrhaus dagegen bleibt erhalten. Der Anbau legt sich U-förmig um das bestehende Gebäude. Entworfen wurde das Haus einst von demselben Architekturbüro, das es jetzt erweitert. Mit dem Umbau wird der Sanitätsbereich komplett erneuert. Die Feuerwehrleute bekommen nach Geschlecht getrennte Umkleideräume. Auch die schwarz-weiß Trennung kann nun eingehalten werden. Das heißt, die verschmutzte Einsatzkleidung bleibt getrennt von der Privatkleidung.
Die bestehende Erschließung des Obergeschosses mit Flur und Oberlichter wird weiter genutzt. Der Aufenthaltsbereich, »das Stüble«, wandert nach oben. Ein Besprechungsraum ist eingeplant. Außerdem gibt es im Untergeschoss Platz für Schulungen und Übungen. Ähnlich wie beim Bauhof wird auch hier das neue Dach maximal bestückt mit Photovoltaik. Alle Gebäude werden »gut eingepackt in Wärmedämmung«, sagte der Architekt. Geheizt wird mit Geothermie.
Altes Gebäude mit vielen Schwachstellen
»Wir sind jetzt an einem Punkt, wo wir überzeugt, fast euphorisch sind«, sagte Bürgermeister Haug. Der Baubeginn rückt näher, und damit für Bauhof und Feuerwehr das Ende der Zeit der Kompromisse. Das alte Gebäude sei zwar schon »wunderschön«. Es habe aber viele Schwachstellen, sagte Bauhofleiter Wolfgang Armbruster. »Das neue Haus hat Strukturen, wo man sich nicht in die Quere kommt«, freute sich Feuerwehrkommandant Markus Appenzeller.
Die Gemeinderäte unterstützen die Planungen einstimmig. »Endlich geht es voran. Wir freuen uns«, sagte Karl Eißler (FWV). Jörg Breiter fragte, weshalb die überstehenden Dächer beim Bauhof nicht mit einem Glasdach geschlossen wurden. Das wäre zu teuer geworden, antwortete ihm Lack. Außerdem habe man kein »riesiges Gebäude« haben wollen, sagte Schwerdtle. Auch die Sorge von Marion Rättig-Nagel (CDU), dass es aufgrund der Dachterrasse am Feuerwehrhaus Probleme mit der Lautstärke geben könnte, konnte der Architekt entkräften. Der Schall gehe Richtung Bauhof. (GEA)