MÖSSINGEN. Neben den Kindertagesstätten sind Tageseltern ein wichtiger Baustein in der Kinderbetreuung. Allerdings sind sie in ihrer Arbeit längst nicht so gut abgesichert wie etwa Erzieherinnen. Deshalb beantragen die Mössinger Grünen, Geld in den Haushalt einzustellen, um Tageseltern finanziell zu unterstützen. In einem weiteren Antrag fordern sie zu prüfen, ob eine Parkraumbewirtschaftung in der Innenstadt rentabel ist.
Es sind für Autofahrer fast paradiesische Zustände: In Mössingen kann man überall kostenlos parken, zumindest, wie etwa im Parkhaus Stadtmitte, für zwei Stunden. Angesichts des in diesem Jahr zu erwartenden Defizits von 2,7 Millionen Euro sollte die Stadt aber zusätzliche Einnahmequellen prüfen, heißt es in der Begründung für den Antrag, und dazu gehören Parkgebühren in der Innenstadt.
Tageseltern besser absichern
Konkret denken die Grünen dabei an die Bahnhofstraße vom Kreisverkehr bis zum Beginn der Grabenstraße, das Quartier um das Gesundheitszentrum, die Ja-kobstraße und die Falltorstraße, einschließlich des Parkplatzes an der Ecke zur Hafnergasse. Ob das rentabel ist, soll die Stadt prüfen.
In ihrem zweiten Antrag geht es den Grünen um die Betreuung von Kindern durch Tageseltern. Nach Zahlen vom Juni 2024 werden 113 Kinder aus Mössingen in dieser Form betreut, die aus Sicht der Grünen mehrere Vorteile für die Eltern hat. So ist in der Betreuung durch Tageseltern oft mehr Flexibilität möglich; auch sind die Randstunden oft besser abgedeckt als bei Kindertagesstätten.
Allerdings tragen Tageseltern das Risiko, dass Plätze kurzfristig nicht mehr in Anspruch genommen werden. Sie bekommen, anders als Erzieherinnen, weder die Zeit für Vor- oder Nachbereitung erstattet noch den Mehraufwand in der Eingewöhnungszeit. Hier gibt es eine Förderung vom Landkreis, die dafür allerdings nicht ausreicht. Gemeinden wie Rottenburg, Kirchentellinsfurt, Dettenhausen, Dußlingen und Neuhausen sind hier bereits aktiv geworden, um Tages-eltern finanziell besser abzusichern.
7,50 Euro pro Stunde
Eine einheitliche Lösung für den Landkreis gibt es im Moment noch nicht. Deshalb sollte aus Sicht der Grünen die Stadt ebenfalls Geld in die Hand nehmen für diese Form der Kinderbetreuung. Würde sie einem Modell des Tageselternvereins folgen, würde das Mössingen ungefähr 150.000 Euro im Jahr kosten. Bezuschusst würden damit nur die öffentlich geförderten Betreuungsverhältnisse für Tageseltern, die Kinder aus Mössingen betreuen. Tageseltern erhalten derzeit vom Landratsamt 7,50 Euro pro Stunde für jedes anwesende Kind sowie eine anteilige Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge. Die Eltern zahlen einen einkommensabhängigen Beitrag an das Landratsamt. Würde die Stadt die zusätzlichen 150.000 Euro übernehmen, wäre das aus Sicht der Grünen eine gute Investition nicht nur für die Familien, sondern auch für die Kommune selbst. (GEA)