LICHTENSTEIN. Viele Radsportfans aus dem Kreis Tübingen fanden sich am Samstag an der Strecke der Deutschland-Tour ein: Die dritte Etappe von Schwäbisch Gmünd nach Villingen-Schwenningen führte durch den Kreis Reutlingen. Im mit internationalen Radstars gespickten Starterfeld befand sich auch der Dußlinger Radprofi Marius Mayrhofer im Trikot des schweizerischen Tudor-Teams.
Die Mitglieder seines Fanclubs, unter anderem aus Dußlingen und Rottenburg-Dettingen postierten sich etwas unterhalb der dritten Bergwertung am Traifelberg, ums Eck vom Schloss Lichtenstein, und schrieben seinen Namen auf die Straße. Sie erwarteten einen Bergsprint ihres Sportidols – der nicht ganz vier Kilometer lange Stich von Unterhausen herauf, bis neun Prozent steil, gehört zu den festen Trainingsstrecken Mayrhofers.
Tatsächlich: Während des Rennens verbreitete sich die Nachricht, dass sich der Dußlinger in einer fünfköpfigen Ausreißergruppe befand, die zwischenzeitlich bis zu sechs Minuten Vorsprung vor dem Hauptfeld mit den Favoriten auf den Gesamtsieg der Tour hatte. Kurz vor zwei Uhr kam die Gruppe um Mayrhofer unter großer Anfeuerung das mit Zuschauern dicht besetzte Sträßchen herauf gestiefelt. Das Feld folgte mir rund fünf Minuten Abstand.
Etappe war »gottlos hart«
Während die Zuschauer allmählich weiterzogen, büßte die Gruppe um Mayrhofer allmählich ihren Vorsprung ein. Rund zehn Kilometer vor dem Ziel wurden die auf mittlerweile sechs Fahrer angewachsene Gruppe eingeholt. Mayrhofer sagte im Ziel, die Etappe sei »gottlos hart« gewesen. Für seine Fans und diejenigen, die einfach mal ein Profi-Radrennen sehen wollten, war es großer Sport. Allerdings war die Show, wie immer bei Radrennen, allzu schnell vorbei. (GEA)