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Aktuell Bildung

Lehrer leiden immer mehr

Nicht nur der Mangel an Lehrkräften, sondern auch die schlechte Unterrichtsversorgung, unbezahlte Mehrarbeit und wachsende Anforderungen durch Inklusion und Integration machen den Beruf des Lehrers immer schwerer.

Unterricht
Eine Lehrerin steht in einem Klassenraum an einer Tafel und schreibt. Foto: Mohssen Assanimoghaddam
Eine Lehrerin steht in einem Klassenraum an einer Tafel und schreibt.
Foto: Mohssen Assanimoghaddam

TÜBINGEN. Über 500 Teilnehmer einer Personalversammlung der Beschäftigten am Staatlichen Schulamt Tübingen haben einstimmig eine Resolution verabschiedet, in der es um die zunehmend schlechte Arbeitssituation von Lehrern geht. In einem Pressegespräch erklären Vertreter des Örtlichen Personalrats (ÖPR) die Probleme.

So fehle es nicht nur an Sonderpädagogen für Inklusionsklassen, sondern auch schlichtweg am Lehrpersonal selbst. In diesem Schuljahr etwa wurden 700 Stellen weniger besetzt als im Vorjahr, während die Schülerzahlen steigen. Auch die vielen befristet Beschäftigten bereiten dem ÖPR Sorgen.

»Die nächsten Jahre werden hart«, ist sich Manfred Schechinger, ÖPR-Vorsitzender, sicher. »Viele Kollegen sind zwischen 60 und 64 Jahre«, erklärt der Vorsitzende. Für das Land bedeute das hohe Pensionen. Wie es an den Schulen weitergeht, weiß man jedoch nicht. Besonders attraktiv scheint der Beruf – gerade für Männer – nicht zu sein. »In der Wirtschaft gibt es besser Aufstiegchancen«, so Schechinger. Ganz abgesehen vom Einstiegsgehalt.

Das Verhältnis zwischen Lehrerschaft und Kultusministerium ist im Moment »sehr gestört«. Resignation macht sich breit. Die Lehrer befürchten, dass nicht viel passieren wird. »Wir wünschen uns ein Kultusministerium, das uns unterstützt und wertschätzt«, appelliert Matthias Gruner vom ÖPR. (GEA)