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Kretschmann lobt Nehrener Genossenschaft

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann besuchte jüngst den genossenschaftlich betriebenen Gasthof Schwanen in Nehren. Der Grünen-Politiker lobte das große bürgerschaftliche Engagement.

Der Ministerpräsident wurde von den Vertretern der Genossenschaft und Nehrens Bürgermeister Egon Betz (ganz rechts im Bild) begr
Der Ministerpräsident wurde von den Vertretern der Genossenschaft und Nehrens Bürgermeister Egon Betz (ganz rechts im Bild) begrüßt. Foto: Steffen Schanz
Der Ministerpräsident wurde von den Vertretern der Genossenschaft und Nehrens Bürgermeister Egon Betz (ganz rechts im Bild) begrüßt.
Foto: Steffen Schanz

NEHREN. Anlässlich des internationalen Jahres der Genossenschaften hatte der baden-württembergische Genossenschaftsverband dazu aufgerufen, sich für einen Besuch des Ministerpräsidenten zu bewerben, da Winfried Kretschmann im Ländle die Schirmherrschaft über das von den Vereinten Nationen ausgerufene Jahr übernommen hatte. Als Mehmet Söylemez, Geschäftsführer und Vorstand der Genossenschaft der »Gasthaus Schwanen Nehren eG« diesen Aufruf sah, bewarb er sich prompt. Ohne freilich daran zu glauben, dass Kretschmann tatsächlich kommen würde. »Es gibt ja viel größere Genossenschaften als unsere, wir sind letztlich ja nur ein Dorfgasthaus«, sagt Söylemez bescheiden. Doch dann kam der Anruf aus der Staatskanzlei: Kretschmann wolle den Schwanen besuchen.

Auch der Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde und ins Gästebuch des Gasthauses durfte nicht fehlen.
Auch der Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde und ins Gästebuch des Gasthauses durfte nicht fehlen. Foto: Steffen Schanz
Auch der Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde und ins Gästebuch des Gasthauses durfte nicht fehlen.
Foto: Steffen Schanz

Was bei Söylemez den Adrenalinspiegel steigen ließ. »Das ist ja schon eine große Ehre für uns, eine Würdigung dessen, was hier in Nehren entstanden ist.« Dementsprechend lud der Schwanen-Betriebsleiter viele Genossen ein - und musste sich prompt noch um einen Notfall in der Küche kümmern. »Drei Köche sind aus verschiedensten Gründen kurzfristig ausgefallen«, berichtet Söylemez. Doch der Zusammenhalt in der Genossenschaft wirkte, Hilfe war schnell gefunden. »Mir ist es gelungen, einen früheren Koch aus dem Ruhestand zu reaktivieren«, sagt Söylemez dankbar.

Die Gemeinde bereichert

Zugleich hatte Söylemez für den anschließenden Rundgang mit Ministerpräsident Kretschmann ein Gesprächsthema gefunden: den Fachkräftemangel. »Wir können und wollen eigentlich noch mehr anbieten - aber uns fehlen die Mitarbeiter, um die Qualität zu halten und den Menschen auch etwas bieten zu können.« Ganze Ausbildungsjahrgänge seien in der Corona-Pandemie weggebrochen, was sich nun allenthalben in der Gastronomie spüren lasse. »Dabei sehe ich uns als Genossenschaft als guten Arbeitgeber, der auch den Mitarbeitern verpflichtet ist.« Dennoch sei es schwer, die dringend benötigten Fachkräfte nach Nehren zu holen.

Kretschmann zeigte sich nach der Besichtigungstour durch das denkmalgeschützte Gasthaus begeistert. "Der Wiederaufbau und Betrieb des Gasthauses Schwanen ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie Engagement und Zusammenarbeit eine ganze Gemeinde bereichern können – eine große Tat im kleinen Nehren", sagte der 77-Jährige, der bundesweit als erster Grünen-Politiker das Amt des Ministerpräsidenten erobern konnte. Die Genossenschaften, so Kretschmann weiter, würden perfekt ins Ländle passen. "Kooperatives Wirtschaften hat in Baden-Württemberg eine lange und bedeutende Tradition.

Unsere Genossenschaften tragen dazu bei, die regionale Wertschöpfung zu stärken, bürgerliches Engagement zu fördern und stehen somit für ein verantwortungsvolles und solidarisches Miteinander", sagte Kretschmann. "Solche Signale des Zusammenhalts brauchen wir nötiger denn je. Denn Zuversicht entsteht dort, wo Menschen handeln und eine gemeinsame Idee umsetzen."

Nur so sei es möglich, Angebote zu erhalten oder sogar auszubauen. So wie in Nehren. »Hier gab es nichts mehr in der Gegend«, erinnert sich Söylemez. Mit der Gründung der Genossenschaft 2016 habe sich das geändert, nun sei der »Schwanen« wieder ein begehrter Treffpunkt, der Gäste »von Balingen bis Stuttgart« anziehen würde. Das Gasthaus habe sich zum kulturellen Treffpunkt entwickelt, sei im Ort verankert und angekommen, so Söylemez weiter. »Ob Trauerfeier oder Hochzeit - wir sind da für die Leute.« (GEA)