ROTTENBURG. Ein offensichtlich kranker Fuchs ist derzeit in der Rottenburger Innenstadt unterwegs. Schlachthof-Betreiber Marco Helle hat das Tier, dessen Fell bereits großflächig ausgefallen ist, am Mittwoch auf seinem Gelände entdeckt. Er verständigte umgehend den Kiebinger Jäger Bernhard Herrmann, den Leiter des örtlichen Hegerings. »Er zeigt ein atypisches Verhalten. Normalerweise streifen Füchse nicht am helllichten Tag in der Stadt umher«, sagt Herrmann. Vermutlich war er auf der Suche nach Nahrung. Nach der Sichtung auf dem Schlachthof verschwand der Fuchs am Neckarufer.
Jäger versuchen den kranken Fuchs in Rottenburg zu erschießen
Jäger versuchen nun das kranke Tier zu erschießen. Bisher konnte es jedoch nicht ausfindig gemacht werden. »Lange wird es nicht mehr umherstreifen können, bevor es sich zum Sterben zurückzieht«, sagt Herrmann. »Gut möglich, dass wir den Fuchs dann gar nicht mehr finden.« Laut Herrmann leidet der Fuchs an Räude, einer Hauterkrankung, die von Milben verursacht wird. Häufig geht die Räude mit der Virus-Erkrankung Staupe einher. »Beides kann sich leicht auf Haustiere und insbesondere auf Hunde übertragen«, sagt Herrmann. Gegen Staupe sind die meisten Hunde geimpft, gegen Räude gibt es keine Vorsorgemaßnahmen. »Laut einem mir bekannten Tierarzt sollen aber Zeckenhalsbänder helfen.«
Infektionen verbreiten sich in der Paarungszeit von Füchsen
Der Jäger warnt Hundebesitzer, derzeit besonders wachsam zu sein. Denn der in Rottenburg umherstreifende kranke Fuchs wird wahrscheinlich kein Einzelfall bleiben. »Derzeit ist Ranz, die Paarungszeit der Füchse«, weiß Herrmann. Weil die Rüden von Fuchsdame zu Fuchsdame wandern. Dadurch verbreiten sich Infektionskrankheiten besonders schnell. »Umso wichtiger ist zu dieser Zeit, dass Halter ihre Hunde unter Kontrolle haben – erst recht, wenn sie ungeimpft sind«, sagt der Kiebinger Jäger. Denn oft reicht es schon aus, wenn das Haustier an einem räudigen Fuchskadaver schnuppert, um sich anzustecken. (GEA)