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Kika-Dreh am Tübinger Uhland-Gymnasium

Die 7c des Uhland-Gymnasiums misst sich in der Kika-Show »Die beste Klasse Deutschlands« mit anderen Schülern. Ein Set-Besuch zeigt: Da sind Geschick, Wissen, aber auch Geduld gefragt.

Mutternstapeln mit Handicap: Esra (links) und Rahel von der 7c des Uhland-Gymnasiums Tübingen beim Pinocchionasen-Spiel.
Mutternstapeln mit Handicap: Esra (links) und Rahel von der 7c des Uhland-Gymnasiums Tübingen beim Pinocchionasen-Spiel. Foto: Jette Heusel
Mutternstapeln mit Handicap: Esra (links) und Rahel von der 7c des Uhland-Gymnasiums Tübingen beim Pinocchionasen-Spiel.
Foto: Jette Heusel

TÜBINGEN. Zehnmal haben Nika und Fleur, Esra und Rahel, Maria und Leonard mit ihrer Klasse schon alles gegeben. Gejubelt wie die Weltmeister. Dabei wollen die Siebtklässler nur »Die beste Klasse Deutschlands« werden - das aber unbedingt. Also kreischen sie als wär's das erste mal, sobald Fernsehredakteurin Katrin Overrödder sagt: »nochmal«. Sie hat mit dem vom Fernsehsender Kika beauftragten Kölner Team der Bavaria Entertainment um Dirk Eichstädt am Donnerstagmorgen für die 22 Schülerinnen und Schüler von »Team Gelb« in der Turnhalle des Tübinger Uhland-Gymnasiums das Set für die beliebte Show aufgebaut.

»7 c superschlau!«, brüllen die Kinder unisono in Richtung von Moderatorin Dilara Colak und zwei Kameramännern. Es ist 10 Uhr, Michaela Eisele-Klopfer steht am Rand, hinter Scheinwerfern, Tonangeln, allerlei Plastikboxen und an Barren und Sprungkästen befestigten Bannern. Die 51-Jährige bewundert das Durchhaltevermögen ihrer Schützlinge. Schließlich hatte sie die 12- und 13-Jährigen schon davor einen Latein-Test schreiben lassen. »Wenn schon mal alle da sind«, erklärt sie verschmitzt - die Klassenlehrerin setzte darauf, dass am Tag des TV-Schul-Battle keiner schwänzt.

In ihrem Bewerbungsvideo für die Teilnahme an der Kika-Show »Die beste Klasse Deutschlands« mimten die Siebtklässler griechische
In ihrem Bewerbungsvideo für die Teilnahme an der Kika-Show »Die beste Klasse Deutschlands« mimten die Siebtklässler griechische und römische Götter im Streitgespräch. Foto: Privat
In ihrem Bewerbungsvideo für die Teilnahme an der Kika-Show »Die beste Klasse Deutschlands« mimten die Siebtklässler griechische und römische Götter im Streitgespräch.
Foto: Privat

Nachdem sie mit der Latein- und Deutsch-Lehrerin »im Grunde die ganze 6. Klasse griechische und römische Götter studiert hatten«, haben sie die selbstverfassten Streitgespräche zwischen Bacchus und Ceres, Jupiter und Neptun, Mars und Athene kostümiert fürs »Beste Klasse«-Bewerbungsvideo genutzt. Offenbar hat die 7c den Kinderkanal von ARD und ZDF damit überzeugt. »Gut also, dass wir Latein lernen«, findet Michaela Eisele-Klopfer.

Die 25-jährige Dilara, die selbst das Reutlinger IKG besuchte, dann aber am Pfullinger Schiller-Gymnasium Abi gemacht hat und heute an der Stuttgarter Hochschule der Medien Journalismus studiert, übt mit den Kindern, wie sie ihren Ruf »die beste Klasse Deutschlands kommt aus...?« parieren: mit einem lautstarken »Tübingen!!!« Sipan Fadel und Simon Roggendorf umkreisen die Gruppe mit ihren TV-Kameras.

Redakteurin Katrin Overrödder und Spieleredakteur Richard Scharmann beim Dreh für die Kika-Show.
Redakteurin Katrin Overrödder und Spieleredakteur Richard Scharmann beim Dreh für die Kika-Show. Foto: Jette Heusel
Redakteurin Katrin Overrödder und Spieleredakteur Richard Scharmann beim Dreh für die Kika-Show.
Foto: Jette Heusel

Die Zwillinge Esra und Rahel machen sich bereit für die erste Challenge: Stahlmuttern stapeln. »Das ist ja so schon schwer«, meint die Klassenlehrerin. »Und erst mit der Pinocchionase!« Die wurde Esra um den Kopf geschnallt. Seine Schwester dirigiert ihn beim Spiel an einem Holzbrett entlang. Ausgedacht hat sich das Spieleredakteur Richard Scharmann. Der 28-Jährige koordiniert auch die Umsetzung, macht Auf- und Abbau und ist Schiedsrichter. Im »Kreativpart ein sehr schöner Job«, sagt er, aber während der Drehtage auch anstrengend.

Mutternstapeln mit Handicap: Esra (links) und Rahel von der 7c des Uhland-Gymnasiums Tübingen beim Pinocchionasen-Spiel.
Mutternstapeln mit Handicap: Esra (links) und Rahel von der 7c des Uhland-Gymnasiums Tübingen beim Pinocchionasen-Spiel. Foto: Jette Heusel
Mutternstapeln mit Handicap: Esra (links) und Rahel von der 7c des Uhland-Gymnasiums Tübingen beim Pinocchionasen-Spiel.
Foto: Jette Heusel

»Kamera auf Position«, bittet Katrin Sipan und Simon, der gerade in eine Butterbrezel beißt. »So gut wurden wir noch nirgends verpflegt«, sagt der Mann, dessen Kamera die Totale einfängt. »Ok, auf geht's«, sagt Dirk. »Drei, zwei, eins, go!«, zählt Dilara herunter.

»Es ist ein bisschen chaotisch heute, weil wir viele technische Probleme haben,« erklärt der Set-Aufnahmeleiter. An Tübingen liege es nicht. »Es gibt beim Fernsehen einfach immer solche Tage. Heute ist so einer, wo ausgerechnet das Kabel, das gestern nicht ging, als einziges funktioniert.« Der Mann mit dem grauen Zopf schüttelt den Kopf. »Am Ende wollen wir vor allem, dass die Kids Spaß haben.«

Set-Aufnahmeleiter Dirk Eichstädt hat beim Dreh in Tübingen mit technischen Problemen zu kämpfen.
Set-Aufnahmeleiter Dirk Eichstädt hat beim Dreh in Tübingen mit technischen Problemen zu kämpfen. Foto: Claudia Reicherter
Set-Aufnahmeleiter Dirk Eichstädt hat beim Dreh in Tübingen mit technischen Problemen zu kämpfen.
Foto: Claudia Reicherter

Dilara fühlt sich in Tübingen wohl. Sie stieg früh in die Branche ein, habe sich aber »nie aus dem Schwabenkreis entfernt«, sagt sie in perfektem Hochdeutsch. Privat rutsche ihr schon mal ein Dialektwort durch, erzählt die 25-Jährige, die für den SWR auch am Insta-Kanal »Migratöchter« arbeitet und deren Eltern in Metzingen-Glems leben. Sie interviewt nun Maria und Leonard, die sich fürs Quiz an den Buzzer stellen. »Alle andern von Euch spielen da sowas von gar nicht mit«, ermahnt Richard die im Halbkreis um die drei gruppierte Klasse. Redakteurin Katrin erklärt, bei der geringsten Mundbewegung im Hintergrund, beim unauffälligsten Einflüstern müsse sie das Ganze abbrechen. »Und der Punkt geht automatisch an Team Blau.«

Moderatorin Dilara Colak (von links), die in Reutlingen und Pfullingen zur Schule ging und deren Eltern in Glems leben, besprich
Moderatorin Dilara Colak (von links), die in Reutlingen und Pfullingen zur Schule ging und deren Eltern in Glems leben, bespricht sich mit dem »perfekten Power-Team« fürs Musik-Quiz, Maria und Leonard. Foto: Jette Heusel
Moderatorin Dilara Colak (von links), die in Reutlingen und Pfullingen zur Schule ging und deren Eltern in Glems leben, bespricht sich mit dem »perfekten Power-Team« fürs Musik-Quiz, Maria und Leonard.
Foto: Jette Heusel

Die Spiele sind »so spannend heute«, findet Katrin. »Man kann absolut nichts vorhersagen«, sagt Dirk zum Ergebnis der Schul-Battles, für die sein Team gerade durch deutsche Gymnasien tourt. Davor war er mit Katrin, Richard, Sipan, Simon und Dilara diese Woche in Garmisch und Gauting, am Freitag ist Wiesbaden dran. Auch wann die Folge der Show ausgestrahlt wird, steht noch nicht fest.

Fleur findet den Vormittag mit den TV-Leuten interessant und entspannt. »Man muss zwar viel warten, aber es herrscht gute Laune«. Die Siebtklässlerin ist überzeugt: »Wir werden natürlich gewinnen. Aber falls nicht, dann haben wir ein paar Lateinstunden gespart.« (GEA)

Setbesuch beim Dreh für die Kika-Show »Die beste Klasse Deutschlands« in der Turnhalle des Tübinger Uhland-Gymnasiums: Die Klass
Setbesuch beim Dreh für die Kika-Show »Die beste Klasse Deutschlands« in der Turnhalle des Tübinger Uhland-Gymnasiums: Die Klasse 7c mit Moderatorin Dilara Colak in der Mitte. Foto: Jette Heusel
Setbesuch beim Dreh für die Kika-Show »Die beste Klasse Deutschlands« in der Turnhalle des Tübinger Uhland-Gymnasiums: Die Klasse 7c mit Moderatorin Dilara Colak in der Mitte.
Foto: Jette Heusel