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K'furter Narrenzunft Ranzenpuffers Premiere mit selbst geschriebenem Stück

Kirchentellinsfurter Narrenzunft Ranzenpuffer zeigt »Jetzt knallts em Flegga« in der Richard-Wolf-Halle.

Turbulenzen um einen Boxkampf: Joggi Prill, Jannik Prill , Julika Früh , Simone Früh , Hansi Prill auf der Bühne der Richard-Wol
Turbulenzen um einen Boxkampf: Joggi Prill, Jannik Prill , Julika Früh , Simone Früh , Hansi Prill auf der Bühne der Richard-Wolf-Halle. FOTO: JOCHEN
Turbulenzen um einen Boxkampf: Joggi Prill, Jannik Prill , Julika Früh , Simone Früh , Hansi Prill auf der Bühne der Richard-Wolf-Halle. FOTO: JOCHEN

KIRCHENTELLINSFURT. Nicht zum ersten Mal standen die Mitglieder der Narrenzunft Ranzenpuffer auf der Bühne; wohl aber zum ersten Mal mit einem selbst geschriebenen Stück von Mitglied Hans Martin Prill. Dieser wollte nämlich Tantiemen sparen und versuchte sich erstmalig mit seinem Wurf »Jetzt knallts em Flegga« als Mundarttheaterautor.

Und auch die Gema kann man sich sparen, wenn man weiß, wie man mit der Künstlichen Intelligenz (KI) Lieder schreiben kann: Zahlreiche Werbefilmchen sind da in Heimarbeit im Hause Prill entstanden, bei deren Umsetzung die Darsteller offensichtlich großen Spaß hatten.

Die Uraufführung der theaterspielenden Ranzenpuffercompagnie – bestehend aus den Brüdern Joggi und Hansi Prill, nebst Sohn/Neffe Jannik Prill sowie Julika und Simone Früh – handelt von den beiden besten Freunden und Nachbarn Heiner und Georg. Die beiden inszenieren ohne das Wissen ihrer Ehefrauen Anneliese und Marie einen Boxkampf und vermarkten diesen öffentlichkeitswirksam, wie man an den zahlreichen Werbefilmeinlagen der Sponsoren nachvollziehen kann.

Welchem Zweck dieses sportliche Event der beiden Schwergewichtler dient, bleibt zunächst unklar. Beginnend mit einem Spot von »ratiodarm – die Pille gegen Verstopfungen«, untermalt von Furzgeräuschen folgt die Schlagzahl der Werbefilmchen rasant und geht weiter mit »Hornmach – wo Hammer und Sichel zu Hause sind«. Auch die Biermarke »Kirchentellinsfurter Schloßhofbräu« will dem Publikum die »richtige Trinkkultur« nahelegen, nämlich »bis man vom Hocker fällt«.

Ein großes Erlebnis beim Publikum erlangt auch die Werbeeinlage für »Alters-Brenz«, bei welchem sich Hansi Prill genüsslich einen Popel reinzieht. Man merkt der Truppe an, dass sie im Vorfeld beim Dreh der Filmchen großen Spaß hatte, aber auch die Sozialkritik kam dabei nicht zu kurz. So zu erkennen beim Spot von »Flui – schmutzig schnell um die Welt« bei der man bei einer Reise für »kleines Geld« das Elend in der restlichen Welt anschauen kann, um hernach entspannt auf dem Sofa zu erkennen, wie gut es uns hier doch geht. Und auch die Werbung für die Steuersoftware »Beschiss- für die Gewissenlosen« lässt dem ein oder anderen das Lachen im Bierglas ersticken, ob man wirklich durch Steuerhinterziehung als der Reichste auf dem Friedhof enden will. Ein echtes Highlight ist die Werbung im Stil um 1900, die den Konsumenten der Firma »Amaflown« vorhält, Schuld an der Klimaerwärmung zu sein.

Warum die beiden freundschaftlichen Kontrahenten und Ihre beiden »Weibr« aneinandergeraten, kann jeder selbst am 8. November anschauen, da geht der Boxkampf von »Iron-Fist-Heiner« ( Joggi Prill) und »Killer-King-George« (Hansi Prill) in die zweite Runde. Untermalt von den schrillen Weibern Anneliese Häberle (Julika Früh) und Marie Knöpfle (Simone Früh).

Es bleibt zu hoffen, dass die Gemeindetechniker bis zur Derniere die Tonprobleme in der Halle in den Griff bekommen, die Qualität des Stückes würde dann verständlicher werden. (och)