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Junge Feuerwehrleute wetteifern in Mössingen um die Leistungsspange

Was hinter dem Abzeichen steckt und wie sich die Mössinger Jung-Feuerwehrleute am Samstag geschlagen haben.

Konstantin Frank (links) und Salvador Seiler von der Mössinger Jugendfeuerwehr.
Konstantin Frank (links) und Salvador Seiler von der Mössinger Jugendfeuerwehr. Foto: Michael Sturm
Konstantin Frank (links) und Salvador Seiler von der Mössinger Jugendfeuerwehr.
Foto: Michael Sturm

MÖSSINGEN. Die Leistungsspange ist das höchste Abzeichen der Deutschen Jugendfeuerwehr. Sie wird später auch als aktiver Feuerwehrmann an der Uniform getragen. Dieses Jahr sind die Geburtsjahrgänge 2006 bis 2009 an der Reihe. In Baden-Württemberg gab es zwei Austragungsstätten. Am Samstag wurde die Leistungsspange im Mössinger Ernwiesenstadion abgenommen – etwa 400 Jugendliche nahmen teil. Neben neun Gruppen aus dem Landkreis Tübingen nahmen weitere 15 Gruppen aus umliegenden Landkreisen teil. Im Steinlachtal standen Leistungsprüfungen im Ernwiesenstadion (Kugelstoßen und Staffel), auf dem Kunstrasen (Löschangriff) und dem Parkplatz davor (Schnelligkeitsübung) auf dem Programm.

Für die Gruppe um Mika Fischer, Mössingen I, begann die Abnahme der Leistungsspange mit dem Löschangriff auf dem Kunstrasen. »Es gab keine Zeitvorgabe. Wir sollten die Aufgabe zügig durchführen und möglichst keine Fehler machen«, beschrieb der 15-Jährige. Am Strafraum des Kunstrasens stand eine Tragkraftspritze. Ein daneben liegender Kreis aus Schläuchen simulierte ein Gewässer, in das Saugschläuche gelegt wurden. Das simulierte »Wasser nehmen« gelang den Mössingern recht gut. Wie die anderen Gruppen hatten die Mössinger bereits seit Monaten für diesen Tag geübt. »Man muss die Abläufe halt drauf haben«, so Mika Fischer.

Schwierigkeit: Das Auswerfen der Schläuche und hektisches Kuppeln

Auch für die Gruppe Mössingen II begann der Tag mit dem Löschangriff. Danach ging es zur Schnelligkeitsübung auf dem Parkplatz vor dem Ernwiesenstadion. Da ging es um die Zeit: Der Erste verband das Löschfahrzeug mit einer Schlauchleitung, die anderen rannten mit weiteren Schläuchen nach vorne, um weitere Verbindungen zu schaffen. Der Gruppenführer schaute dann, ob alle Verbindungen perfekt zusammengefügt wurden.

Die Schwierigkeit dabei sei das Auswerfen der Schläuche, sagte der 18-jährige Konstantin Frank: »Eine halbe Drehung geht noch, bei einer ganzen Drehung wird es problematisch.« Sein ein Jahr jüngerer Team-Kamerad Salvador Seiler ergänzte: »Schwierig wird es auch, wenn man versucht, die falsche Seite des Schlauchs anzuschließen.« Frank fügte an: »Oder wenn man zu hektisch kuppelt.«

Heimvorteil: Die Mössinger konnten im Ernwiesenstadion trainieren

Bei Staffellauf hatten die Mössinger Teams Heimvorteil – die Stabwechsel hatten sie zuvor etliche Male auf der Tartanbahn des Ernwiesenstadions geübt. Die Zeitvorgabe von 4:15 unterboten sie locker: Mössingen I brauchte 3:59 Minuten, Mössingen II war sogar fünf Sekunden schneller. Die Läufer waren dabei über die Bahn verteilt. Jeder lief in seiner eigenen Geschwindigkeit bis zur Übergabe an den nächsten Team-Kameraden.

»Wir hatten eine klare Reihenfolge«, sagte Konstantin Frank. Die Zeiten der anderen Gruppen blendeten sie aus: »Wir haben uns auf uns selbst fokussiert, um uns nicht selbst unter Druck zu setzen«, sagte Mika Fischer. Im Stadion fand auch das Kugelstoßen statt. Dabei hatte Salvador Seiler einen Vorteil: »Ich hab‘ die Technik schon im Sportunterricht und im Verein bei der LG Steinlach geübt.« Das Abrufen der Technik klappte: Salvador Seiler war mit 8,90 Metern der beste Mössinger Kugelstoßer.

Abgang: Konstantin Frank tritt zu den Mössinger Aktiven über

Schließlich hatte der Feuerwehr-Nachwuchs noch eine Fragerunde zu bewältigen, die sich hauptsächlich um Feuerwehr-Themen, etwa Fahrzeugkunde oder Unfallverhütung, drehte. Konstantin Frank sagte: »Für mich war der Tag heute ein würdiger Abgang von der Jugendfeuerwehr.« Der 18-Jährige tritt zu den Aktiven über. Vor den Ehrungen musizierte der Spielmannszug der Kreisfeuerwehr. Welche Bedeutung die Abnahme der Leistungsspange hat verdeutlichte der Aufmarsch der hiesigen Feuerwehr-Prominenz, angeführt von Kreisbrandmeister Sebastian Raudzus und Ralf Sauter, dem Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands, sowie, als Vertreter des Gastgebers, Mössingens Baubürgermeister Martin Gönner. (GEA)