BODELSHAUSEN. Bilder halten Gegenwart fest. Die dann schon gleich zur Vergangenheit wird. In diese eintauchen kann man auch bei der Foto-Ausstellung in der Bücherei im Forum, die am Freitag, 4. September, beginnt und ihren letzten Tag am 23. Oktober hat. Coronabedingt wird es keine spezielle Ausstellungseröffnung geben.
Gezeigt werden Bilder von Bodelshausen, die Karl Heise geschossen hat, der seit vielen Jahren per Fotoapparat und Video die Veränderungen in der Gemeinde dokumentiert. Da hat sich natürlich einiges angesammelt, was nun in Auswahl zu sehen ist. Ebenso wie Naturaufnahmen. Auf die Frage, was er am liebsten fotografiert, ist die Antwort Heises eindeutig. »Blumen.«
Bekannter in der Gemeinde dürfte er aber eher für sein Festhalten der Baugeschichte des Ortes sein. Die Entstehung des Forums, in dem er jetzt ausstellt, hat er vom ersten Spatenstich bis zur Einweihung dokumentiert. Von der Kläranlage bis zur Krebsbachhalle hat er alles abgelichtet, ebenso Dortstraßenfeste, Vereins- und Einweihungsfeiern. Vor siebzehn Jahren hat Heise dabei auf Digitalfotografie umgestellt. 1 300 Euro hat die Kamera damals gekostet, erinnert sich Heise.
Doch nicht nur per Foto hat er das Leben und die Bauten in der Gemeinde dokumentiert, sondern auch als Videofilm, was Heise als sein eigentlich »Hauptgebiet« bezeichnet. Beruflich baute er Elektromotoren, große und kleine. Da wollte er auch ein Hobby haben, das mit Technik zu tun hat. So kam er aufs Fotografieren und aufs Videofilmen. »Damals war ich der Einzige, der Videos gemacht hat.«
Seit mehr als 30 Jahren, genauer gesagt seit 1988, dreht er solche Filme. Erst analog, zu einer Zeit also, in der beim Videoschnitt von einem Player auf den anderen Rekorder überspielt werden musste, und nicht wie heute am Computer geschnitten werden konnte. Dann dreht er auch mit dem Heimvideoformat Digital8. Material, das drei Koffer füllt. Ein Schatz, der noch zu heben ist.
Denn angesichts seines Alters von bald 87 Jahren denkt Heise auch darüber nach, was dann mit seinen Aufnahmen geschieht. »Wer weiß, wie lange das noch geht«, sagt er.
Vor zwei Jahren hat er deshalb angefangen, seine Videofilm-Schätze zu digitalisieren und zu katalogisieren. Für alle Fälle, falls die Gemeinde Interesse zeigt und sein Material ins Archiv übernehmen will. (GEA)
FOTO-AUSSTELLUNG
Die Ausstellung mit Fotos von Karl Heise ist ab 4. September bis 23. Oktober während der Öffnungszeiten der Bücherei zu sehen: dienstags von 10 bis 13 Uhr, mittwochs 15 bis 19 Uhr, donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr und am Samstag von 9 bis 13 Uhr. (GEA)