MÖSSINGEN. Die großen neuen Projekte, die abgehakt werden können, sind schnell aufgezählt. Es gibt nämlich nur eines: das Kinderhaus Hinter Höfen. Ansonsten gibt Mössingen derzeit viel Geld aus für die weit weniger spektakuläre Modernisierung bestehender Häuser. »Wir investieren einen enormen Betrag in den Generationswechsel der Gebäude«, berichtete Baubürgermeister Martin Gönner dem Gemeinderat über die laufenden Projekte.
Das betrifft vor allem Schulen. Da war die Generalsanierung des Quenstedt-Gymnasiums, die 2023 abgeschlossen wurde und bei einem Budget von 3,76 Millionen Euro nun doch wohl 4,2 Millionen Euro kosten wird. Weiter geht es mit der Umsetzung des neuen Raumprogramms für die Friedrich-List-Gemeinschaftsschule und das Quenstedt-Gymnasium, die 1,1 Millionen Euro kosten sollte und wohl 1,34 Millionen Euro kosten wird. Weitere Maßnahmen im Tiefparterre waren mit 2,6 Millionen Euro veranschlagt, kosten aber wohl nur knapp 1,94 Millionen Euro. Bei der Digitalisierung des Quenstedt-Gymnasiums steigen die Kosten von geplanten 100.000 Euro auf knapp 240.000 Euro.
Sanierung sorgt für Ärger
Damit nicht genug. Die Sanierung der Fachräume für Biologie und Physik am Quenstedt-Gymnasium kostet nach der Prognose vom Juli vergangenen Jahres auch noch einmal 2,6 Millionen Euro. »Die Kosten verursachen weniger die klassischen Gewerke, sondern vor allem die Haustechnik«, erklärte Gönner.
Ein großes Ärgernis war und ist die Generalsanierung der Öschinger Filsenbergschule. »Die Fertigstellung war für den Jahreswechsel 2023/2024 vorgesehen, aber wir sind heute immer noch nicht fertig«, räumte der Baubürgermeister ein. Zudem steigen die Kosten von geplanten 5,7 Millionen auf voraussichtlich 7,8 Millionen Euro. Das aus Gönners Sicht einzig Positive: »Dank engagierter Lehrer ist die Schule wie geplant seit September in Betrieb. Und trotz aller Probleme haben wir positive Rückmeldungen bekommen, die einen dann doch ein bisschen trösten.«
Ähnlich sieht es beim Kinderhaus Hinter Höfen aus, bei dem die Kosten von 7,7 auf 9,8 Millionen Euro geklettert sind. Auch hier sind die Nutzer sehr zufrieden. »Wir sind gerade noch in der Abstimmung von Heizung und Lüftung«, so Gönner, »aber das kriegen wir in den Griff.«
Das einzige Neubauvorhaben in seiner Übersicht, das in nächster Zeit begonnen wird, war die geplante Unterkunft für Obdachlose und Flüchtlinge in der Brühlstraße. Hier wurde die Kostenprognose von 3,2 auf 3 Millionen Euro reduziert. »Die ersten Ausschreibungsergebnisse sind sehr positiv«, berichtete Gönner. »Wir sind in den letzten Abstimmungen mit dem Generalunternehmer und wollen im März oder April starten.«
Und: »Kann man aus den Erfahrungen mit der Filsenbergschule etwas für andere Vorhaben ableiten?« Auf diese Frage von Steffen Eissler (FWV) hatte Gönner eine klare Antwort parat: »Wir müssen im Vorfeld den Bauzustand besser analysieren.« (GEA)