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»Heldenpause«: Fabian Brandt und Anna Müller mit Band im K'furter Schloss

Ein Musical-Abend, der keine große Bühne braucht. Fabian Brandt und Anna Müller spielten und sangen im Rittersaal. FOTO: JOCHEN
Ein Musical-Abend, der keine große Bühne braucht. Fabian Brandt und Anna Müller spielten und sangen im Rittersaal. FOTO: JOCHEN
Ein Musical-Abend, der keine große Bühne braucht. Fabian Brandt und Anna Müller spielten und sangen im Rittersaal. FOTO: JOCHEN

KIRCHENTELLINSFURT. Einen vollen Rittersaal bescherten am Samstag Anna Müller und Fabian Brandt mit ihrem kleinen Musical »Heldenpause« den Kirchentellinsfurtern. Im Gepäck der beiden in der Region bekannten Musicalprofis auf ihrer Reise durch den Alltagsheldendschungel: Schlagzeugerin Marion Wetzel (Tübingen), Keyboarder Stephen Blaich (Metzingen) und Bassist Thomas Kraft (Reicheneck).

Gestrandet im Nirgendwo mit ausgelaugter Autobatterie, leerem Handy-Akku und zerschlissenen High Heels ist die erfolgreiche Geschäftsfrau Josie (Anna Müller), die zunächst so rein gar nichts mit dem charmanten Barkeeper Jake (Fabian Brandt) und seinen Kalenderspruchweisheiten in der Bar »Heldenpause« anfangen kann. Egal ob er Murphys Gesetz besingt (»Alles, was schiefgehen kann, geht schief«) oder ihr aus den Gelben Seiten einen Drink aufs Haus spendiert, die Geschichte vom Schuster Shmuel und der verlorenen Zeit erzählt – Josie hat nur Augen für das Hamsterrad, in dem sie steckt.

Sie will nicht herumtrödeln, glockenhell und mit leuchtenden Augen singt sie davon, wie sie »ganz nah dran ist«, ihr Ziel zu erreichen, einen »Jahrhundertdeal« für ihren Boss Olli an Land zu ziehen. Die symptomatischen Störungen der inneren Leere, der Erschöpfung und ihren wirklichen Zielen wird sie jedoch allmählich gewahr und langsam übernimmt sie wieder das Steuer ihres Lebens ohne Navi von außen, während Jake allmählich verschwindet wie in einem schönen Traum.

Pause im Hamsterrad

Mit enormer Spielfreude, perfektem zweistimmigem Gesang und minimalistisch-akrobatischen Tanzeinlagen fegen die beiden Künstler am Abend die schlechte Alltagslaune von der imaginierten Schlossbühne und sorgen so beim Publikum für eine kleine Pause im eigenen Hamsterrad des täglichen Kampfes – sei es im Job oder im Privatleben: »Das bin ich, mit jedem Fehler, mit allen Farben: Das ist alles, was ich hab’!«, singt Josie kraftvoll am Ende des »musicalischen Abends«.

Nicht nur Helden, auch Heldinnen benötigen eine Pause, denn: »tauschst du Gesundheit gegen Geld, fällst du mit Wucht aus deiner Welt« singen die beiden am Ende glücklich und das Publikum jubelt. Die Begeisterung erfordert daher eine Zugabe: »Guten Tag, liebes Glück« gibt es daher noch einmal. Hach, das Leben kann ja so schön sein. (GEA)