KUSTERDINGEN. An der Ecke Hölderlinstraße/Mozartstraße in Kusterdingen hat sich ordentlich was getan hat. Die Wände lassen bereits die Dimensionen der neuen Kindertagesstätte erahnen. Am Freitag wurde die Grundsteinlegung gefeiert. »Ein neues Haus baut man für mindestens 50 Jahre«, sagte Bürgermeister Jürgen Soltau. »Wir werden auch einen Kindergarten bekommen, der energetisch und überhaupt unter Umweltaspekten höchsten Ansprüchen genügt.« Weitere Grußworte sprachen Theo Holder, Projektleiter von der Metzinger Firma Brodbeck, Sebastian Krieg vom Architekturbüro S hoch 3 und die evangelische Pfarrerin Susanne Fleischer.
Ab August 2024 soll das Gebäude, das an den Mozartkindergarten grenzt, in Betrieb gehen. Es sind fünf altersgemischte Gruppen vorgesehen. Bis zu 104 Kinder ab zwei Jahren können hier spielen und lernen. Dies hängt noch von den Betreuungszeiten ab. Der GEA berichtete bereits mehrfach über das Bauvorhaben. Die Errichtung des Neubaus wurde im Juni 2020 beschlossen. Die Kosten liegen etwa bei acht Millionen Euro. Träger der Kita wird der evangelische Kirchenbezirk Tübingen.
Drei Hammerschläge sollen Glück bringen
Wie es Brauch ist, wurde eine Zeitkapsel vergraben. Soltau hatte Zeitungen, unter anderem eine GEA-Ausgabe, und ein Säckchen mit Münzen mitgebracht. Pfarrerin Susanne Fleischer legte Buntstifte »für die Kreativität« und ein kleines Holzkreuz in die Kapsel. Zunächst wurde die Zeitkapsel symbolisch verschlossen, später wird sie unter dem Eingangsbereich des Gebäudes einen Platz für die nächsten Jahrzehnte finden. Jeder der Redner durfte eine Schippe Zementmörtel auf den Grundstein spachteln. Drei Hammerschläge und Wünsche für die Zukunft sollen Glück bringen.
Wie wird es im Inneren aussehen? Im Erdgeschoss befinden sich die Küche, zwei Essensbereiche und die Schlafräume. Im Obergeschoss sind neben den Gruppenräumen ein Atelier, Bewegungsräume und Personalzimmer angedacht. Die Einrichtung verfügt zudem über kleinere Zimmer als Rückzugsorte.
Klimabewusstes Gebäude
Das Gebäude wird ein zweistöckiges Passivhaus, das mehr Energie ins Stromnetz einspeist, als es verbraucht. Das Material stammt vorwiegend aus recyceltem Beton und von Bäumen aus heimischen Wäldern. Das Haus erhält eine Wärmepumpe, die ihre Wärme aus der Tiefe der Erde bezieht und die das Haus im Sommer kühlt. Die aktive Belüftung kühlt im Sommer kühlt und spart im Winter Energie. Auf dem begrünten Flachdach wird eine Photovoltaikanlage installiert. (GEA)