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Großeinsatz nach vermeintlichem Zugunglück bei Nehren

Zwei Personen auf den Gleisen haben am späten Mittwochabend zwischen Nehren und Mössingen zu einem Großeinsatz der Rettungskräfte geführt. Es war nicht sicher, ob der Schnellzug die beiden erfasst hatte. Der Bahnverkehr kam anderthalb Stunden zum Erliegen.

Nothalt eines IRE auf freier Strecke bei Mössingen, weil der Verdacht bestand, dass der Zug zwei Personen auf den Gleisen erfasst haben könnte.Rettungskräfte des DRK, der Feuerwehr und der Polizei suchten die Bahnstrecke zwischen Nehren und Mössingen nach mutmaßlich Verletzten ab. Foto: Meyer
Nothalt eines IRE auf freier Strecke bei Mössingen, weil der Verdacht bestand, dass der Zug zwei Personen auf den Gleisen erfasst haben könnte.Rettungskräfte des DRK, der Feuerwehr und der Polizei suchten die Bahnstrecke zwischen Nehren und Mössingen nach mutmaßlich Verletzten ab.
Foto: Meyer

MÖSSINGEN/NEHREN. Der Zugführer des Interregio-Express (IRE), der am Mittwoch gegen 21 Uhr von Tübingen in Richtung Mössingen unterwegs war, hatte im Bereich von Nehren zwei Personen an den Bahngleisen gesehen. Weil er befürchtete, dass die beiden möglicherweise von einem der beiden Waggons erfasst oder durch den Luftzug des Schnellzuges zur Seite geschleudert worden sein könnten, brachte er seine Triebwagen mit einer Notbremsung zum Stehen. Der IRE kam auf dem Damm an der Brücke über dem Nordring, nahe dem Verbindungsweg zwischen dem Ofterdinger Friedhof und dem Mössinger Industriegebiet Schlattwiesen zum Halten. Nur einen Kilometer vor dem Mössinger Bahnhof, wo er eine Minute später planmäßig um 20.11 Uhr eingefahren wäre.

Weil von vermeintlich zwei Verletzten ausgegangen werden musste, alarmierte die Leitstelle zwei Rettungswagen-Besatzungen und ein Notarzteam. Außerdem die DRK-Schnelleinsatz- und Helfer-vor-Ort-Gruppen der Ortsvereine Mössingen-Ofterdingen und Nehren-Gomaringen. Außerdem Polizeikräfte und die Notfallmanager der Deutschen Bahn. Truppweise wurde die Bahnstrecke und der Bahndamm beidseitig bis zum Asphaltmischwerk im Nehrener Industriegebiet abgesucht.

Ein Polizeihubschrauber mit einer Wärmebildkamera kontrollierte den mehrere Kilometer langen Streckenabschnitt aus der Luft. Nachdem um 22.30 Uhr keine verletzten Personen ausgemacht werden konnten, gab die Einsatzleitung die Bahnstrecke nach anderthalb Stunden Sperrung wieder frei.

Der IRE mit seinen zahlreichen Passagieren setzte dann seine Fahrt über Hechingen weiter nach Sigmaringen, wo er schon um 22.16 Uhr hätte eintreffen sollen. In Mössingen wartete derweil seit 20.16 Uhr der Gegenzug der Hohenzollerischen Landesbahn Richtung Tübingen auf dem zweiten Gleis. Sein Gegenpart wartete seit 20.38 Uhr in Dußlingen. (GEA)