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Aktuell Versorgung

Gemeinderat Mössingen: Mehr Investitionen ins Stromnetz

Die Stadtwerke Mössingen reagieren auf den Ausbau der erneuerbaren Energien

Mehrere Geldscheine liegen aufeinander
Zahlreiche Euro-Banknoten liegen auf einem Tisch. Foto: Hannes P Albert/DPA
Zahlreiche Euro-Banknoten liegen auf einem Tisch.
Foto: Hannes P Albert/DPA

MÖSSINGEN. Mit deutlich höheren Investitionen in den Ausbau des Stromnetzes reagieren die Stadtwerke Mössingen auf den Zuwachs an Strom aus erneuerbaren Energien und Veränderungen beim Verbrauch. »Der Ausbau der Photovoltaik ist tendenziell steigend, und wir haben immer mehr Wärmepumpen und E-Mobilität. Das muss auch verarbeitet werden«, begründet Betriebsleiter Justus Hoffmann die für das kommende Jahr geplanten Ausgaben für den Netzausbau von 2,9 Millionen Euro, über 900.000 Euro mehr als in diesem Jahr.

Dazu gehört auch der Einstieg in den Energieträger Wasserstoff, für den der Gemeinderat im Oktober 340.000 Euro für den Kauf eines Elektrolyseurs gebilligt hat. »Damit«, so Justus Hoffmann, »erproben wir einen flexiblen Abnehmer.« Dieser soll überschüssigen Strom in Wasserstoff und Sauerstoff aufspalten. In einem Blockheizkraftwerk am Freibad soll der Wasserstoff dann wieder in Strom umgewandelt werden.

Neue Stellen geschaffen

»Der Ausbau der erneuerbaren Energien macht erhöhte Investitionen in das Stromnetz in den nächsten Jahren zwingend notwendig«, erklärte Mössingens Oberbürgermeister Michael Bulander bei der Einbringung des Haushalts im Gemeinderat. Dazu gehören nicht nur technische Anlagen, sondern auch Personal. So haben die Stadtwerke einen Mitarbeiter für Netzausbauplanung und Simulation eingestellt. Außerdem soll eine weitere Monteursstelle geschaffen werden. »Der Ausbau der erneuerbaren Energien, die Wärmewende sowie deren Auswirkungen auf das Mössinger Stromnetz erfordern künftig weitere Personalkapazitäten, um eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten«, kündigte Bulander an. Vorgesehen ist auch der weitere Ausbau der Photovoltaik auf kommunalen Gebäuden. »Wir haben knapp zwei Megawatt Potenzial«, sagt Justus Hoffmann. »Dieses Jahr bauen wir um 300 Kilowatt aus, und nächstes Jahr soll noch einmal so viel dazukommen.«

Maßnahmen für 575.000 Euro sind vom Gemeinderat bereits beschlossen. Für die Jahre 2026 und 2027 sind weitere zwei Millionen Euro für großflächige Anlagen vorgesehen. Um die Investitionen zu finanzieren, sind Kredite in Höhe von 4,1 Millionen Euro notwendig. Da passt es gut, dass die Einnahmen aus den Netzentgelten höher ausfallen. Ein verspäteter Bescheid der Landesregulierungsbehörde macht die Einnahmen rückwirkend für 2019 bis 2021 möglich.

Läuft alles nach Plan, werden die Stadtwerke Mössingen das Jahr 2025 mit einem Plus von gut 200.000 Euro abschließen. Allerdings schießt die Stadt aus ihrem Haushalt 500.000 Euro zu, um den Abmangel bei den Bädern auszugleichen. Der summiert sich pro Jahr auf satte 1,5 Millionen Euro.

Sanierung des Kinderbeckens

Nach der Modernisierung des Hallenbads steht als nächstes Projekt die Sanierung des Kleinkindbereichs im Freibad an. Um die Planung angehen zu können, will die Stadt Mössingen den Stadtwerken 150.000 Euro überweisen. »Die Energiekrise ist weitgehend beendet«, ist die allgemeine Einschätzung von Hoffman. »Die Preise sind zwar immer noch über dem Niveau vor dem Beginn des Kriegs in der Ukraine, aber wir sind auf dem Weg zu normalen Zeiten.« (pp)