MÖSSINGEN. 60 Stände waren über das Dorf verteilt und es gab unterschiedlichste Sachen bei Privatleuten zu kaufen. Die Organisatorin des Hofflohmarktes in Öschingen, Annika Mauser, hatte alle Stationen genau in eine Karte eingetragen. »Der Tag soll dazu dienen, bei einem Spaziergang durch den Ort, das ein oder andere Flohmarktschnäppchen zu ergattern, aber es soll auch eine Möglichkeit sein, um Öschingen, die Umgebung und die Menschen hier kennenzulernen und sich auszutauschen«, so Mauser. Im vergangenen Jahr sei weniger los gewesen als zuvor. »Wir haben uns entschieden, nicht gleich aufzugeben.« Gut besucht waren in diesem Jahr vor allem die Stände an der Hauptstraße. Doch am Samstagvormittag und den Nachmittag über zogen auch Hunderte Leute durch die Seitenstraßen, Gassen und Höfe Öschingens, um Schnäppchen zu ergattern.
Teils mit Luftballons gekennzeichnet, teils mit Schildern war die Auswahl groß. Eine Familie hatte zum Beispiel Kinderbücher, Spiele und Klamotten ausrangiert. »In einem großen Haus sammelt sich einiges an«, sagte Daniela Heberle. Kleinigkeiten gab sie Interessierten auch kostenlos mit. »Es sind viele Kinder unterwegs«, sagte Heberle. Sie bot außerdem Honig an, den ihr Sohn Leo Bailer als Jungimker selbst hergestellt hat. Nur das Zubehör für Pferde stieß auf geringes Interesse. »Das hatten wir schon in den Vorjahren ausgestellt«, sagte Heberle. »So etwas muss genau passen.« Einige Schritte weiter standen Gläser und Geschirr. »Die will keiner mehr«, sagte der Verkäufer. »Solche Schüsseln aus den 80ern gehen nicht mehr.« Ihnen droht möglicherweise demnächst das Aus im Altglascontainer.
Comis beliebt
Auf Interesse hingegen stießen die Comics. »Da haben manche gleich zehn Stück zum Preis von je einem Euro mitgenommen.« Etwas künstlerischer mutete eine Ecke mit afrikanischen Bildern und Skulpturen an. Und ... ist das nicht? Plötzlich tauchte Leichtathlet und Olympiasieger Dieter Baumann am Stand auf. Er stöberte wie andere Besucher, begutachtete einen Bierkrug. Den legte er wieder zurück. »Vielleicht finde ich etwas für meine Nichte in Öschingen«, so Baumann. In den Hof einer Bekannten in der Oberen Gasse zog Marianne Schlesinger kurzfristig mit ihrem Stand um. »Bei mir in der Panoramastraße war letztes Jahr zu wenig los, da kommt keiner hoch«, sagte Schlesinger.
In der zentralen Oberen Gasse hingegen herrschte reger Publikumsverkehr. Sie verkaufte selbst gestrickte Socken zugunsten der Rumänienhilfe ebenso wie altes Geschirr. »Man trifft sich und es gibt immer etwas zu Schwätzen«, so Schlesinger. Gerade die Begegnungen und die gute Atmosphäre schätze sie im Ort.
Schräg gegenüber verkauften Kinder alte Klamotten. Auch Möbel, Schallplatten und Dekorationsartikel waren im Angebot. An mehreren Stellen gab es Würste und Burger, kühle Getränke, Kaffee und Kuchen sowie Eis. (stb)