Logo
Aktuell Flugschau

Farbenfrohe Drachen am Himmel über Bästenhardt

Seit 25 Jahren gibt es auf dem »Kuhbuckel« in Bästenhardt ein buntes Drachenfest mit Familienprogramm

Alles ganz schön bunt hier: Auf den Wiesen unterhalb der B 27-Steige stieg am Sonntag wieder das Bästenhardter Drachenfest.
Alles ganz schön bunt hier: Auf den Wiesen unterhalb der B 27-Steige stieg am Sonntag wieder das Bästenhardter Drachenfest. Foto: Meyer
Alles ganz schön bunt hier: Auf den Wiesen unterhalb der B 27-Steige stieg am Sonntag wieder das Bästenhardter Drachenfest.
Foto: Meyer

MÖSSINGEN-BÄSTENHARDT. Ein Fest, so bunt wie die Einwohnerschaft des Stadtteils, in dem über 50 verschiedene Sprachen gesprochen werden. Drachen steigen lassen war früher für Kinder die klassische Beschäftigung in der dritten Jahreszeit – neben dem Sammeln von Kastanien versteht sich. Mehr als zwei, drei Kinder haben sich dabei nicht auf einer Wiese eingefunden, denn andernfalls war vorprogrammiert, dass sich die Leinen verwickeln, weil den Piloten die kleinen Plastik-Haspeln oft entglitten sind. Wenn der für ein paar Mark im Spielwarengeschäft gekaufte Plastik-Folien-Mäusebussard zum unmittelbaren Sturzflug ansetzte. Bis in die späten 1980er-Jahre war das Sechseck, jenes bis dahin unbebaute große Wiesenstück zwischen Bästenhardt-Schule, Johannes-Kindergarten und den Hochhäusern des jungen Mössinger Stadtteils, ein beliebtes Drachenfluggelände.

Auch Testgelände für die in den benachbarten Bildungsstätten selbst gebauten Drachen aus buntem Transparentpapier. Deren Lebensdauer war in der Regel jedoch recht kurz.

Drachen steigen auf dem »Kuhbuckel«

Seither sind viele Herbste ins Land gezogen. Drachen steigen mittlerweile auf der letzten verbliebenen baumfreien und von Strommasten nicht verbauten Wiesenfläche Bästenhardts – und zugleich der einzigen Hangfläche. »Kuhbuckel« haben die Neuzugezogenen die große Böschung zwischen der B 27-Steige nach Bad Sebastiansweiler und der 1978 gebauten Kleingartenanlage getauft. Eigentlich heißt sie Laifeldshalde, weil auf der Hochfläche uralte Grabstätten liegen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Unsere beginnt erst vor fast einem Vierteljahrhundert mit dem ersten organisierten Drachenfest. Das war noch in den Geburtswehen des 2001 gegründeten Vereins Bürger für Bästenhardt (BfB). Am Sonntag war es nun wieder so weit: Eine kräftige bis frische Brise, sprich Windgeschwindigkeiten um die 30 km/h. Gute Bedingungen für ein Familienfest, dessen Durchführung stets zwischen Flaute, Regen und Wind schwankt. Viele Familien tummelten sich auch beim Jugendhaus »Hotspot« und den Spiel- und Verpflegungsständen. Die Drachen sind freilich nicht mehr das, was sie früher einmal waren. Heutzutage gehen die Kids mit reißfest genähtem Polyestersegeltuch und mit bruchfestem Fiberglasgestänge auf die Piste. Die klassische reine Raute-Form ist in Bästenhardt von einem fantasievolleren Flugspielzeug-Geschwader ersetzt worden: über dem Kuhbuckel stiegen Schmetterlinge, Oktopusse und Deltasegler. (GEA)