ROTTENBURG-DETTINGEN. Der Bildband über den Garten des Romanistikprofessors Roland Doschka, den Renate Rehm aus Unterhausen von ihren Söhnen Jörg und Andreas bekam, war nur ein Teil ihres Geburtstagsgeschenks. Der andere war die GEA-Leserfahrt, bei der sie sich am Freitag vor Ort in Rottenburg-Dettingen persönliche Einblicke in das Gartenkunstwerk verschaffen konnte. »Einfach traumhaft«, schwärmte sie schon nach den ersten Schritten. Immer wieder blieb sie stehen und schaute sich einige der unzähligen bunten Blüten genauer an. »Ich habe ein Faible für schöne Gärten und habe mich deshalb sehr über das Geschenk gefreut.«
Zu Beginn der interessanten und kurzweiligen Führung durch sein Gartenparadies holte Doschka die rund 45 Teilnehmer und Teilnehmerinnen der GEA-Leserfahrt persönlich am Eingang seines Anwesens ab und begrüßte sie. »Der Garten wurde ab 1970 angelegt und ständig erweitert«, erzählte er den interessierten Zuhörern. »Er ist in zwei konträre Stile gegliedert, in einen französischen Teil und einen englischen Landschaftsgarten.« Zum Auftakt führte Doschka in den Claude-Monet-Bereich, wo es blau, weiß und rot blühte. »Das ist eine Hommage an die Trikolore«, erklärte er.
Ein kleines Mittelmeerklima
Nadine Hohloch besuchte den Garten zum ersten Mal. »Ich finde ihn ganz bezaubernd«, sagt sie. Die vielen Skulpturen und pflanzlichen Besonderheiten sind auch an diesem Mittag begehrte Fotomotive. Dass der Garten zu jeder Jahreszeit ein Kunstwerk ist, stellte Wolfgang Lohner fest. Er war im Frühling schon einmal hier, als unter anderem die Tulpen blühten. Nun möchte er wissen, was sich über die Wochen hinweg verändert hat. »Es ist großartig, was Herr Doschka hier gestaltet hat. Ihm und seinem Expertenwissen zu begegnen, allein schon das ist ein Erlebnis.«
Die steil aufragende Hanglage des Gartens am Rande des Rammerts bietet auch Pflanzen aus dem Mittelmeerraum ideales Klima. »Besonders der französische Raum ist dadurch sehr geschützt«, machte Doschka deutlich.
Auch die Floristin Ruth Kargel, die früher das Blumenkörble in Rommelsbach führte, ist vom Garten sehr angetan. »Ich habe durch meine Arbeit ja schon viel gesehen, aber das hier ist einfach gigantisch«, findet sie. Überhaupt seien Blumen und Pflanzen das Nonplusultra. »Wenn man mal Kummer hat, soll man in so einen schönen Garten wie hier gehen, dann wird alles gut.«
Die Anlage bietet auch Überraschendes. Oben angekommen führt Doschka die Besucher durch einen schmalen Gang, der von Gehölzen gesäumt ist. Plötzlich öffnet sich der Garten nach allen Seiten und bietet einen reizvollen Ausblick bis weit in die Ferne. Hier stehen auch die tiefwurzelnden Himalaya-Birken, die mit ihrer weißen Rinde einen schönen Kon-trast zum grünen Rasen bieten. Die Ramblerrosen, die an den Bäumen emporklettern, haben pralle Knospen. In Kürze werden auch sie blühen.
Eine botanische Weltreise
»Hier kann man eine botanische Weltreise machen«, so ein GEA-Leser über den 2006 mit dem europäischen Gartenschöpfungspreis ausgezeichneten Garten. »Ich bin beeindruckt, er ist einfach schön«, sagt Astrid Gilch-Messerer. »In so einem Garten kann man zu sich selber finden.« Immer wieder muss der Gartenbesitzer Fragen beantworten, was er gerne und ausgiebig tut. »In zwei Wochen wird hier oben ein weißes Blütenmeer sein«, sagt er zum Abschluss voller Vorfreude. (GEA)