GOMARINGEN. Die Bürgerstiftung Gomaringen hat viele Projekte erdacht und umgesetzt, seit sie vor zehn Jahren gegründet wurde: das Bürgermobil, den Spielplatz »Auf der Hald«, zahlreiche Sitzgelegenheiten, auch Wildbienenhäuser und Bücherschränke gehen auf die Kappe der Stiftung. Maßgeblich daran beteiligt, wie an vielen anderen Bürgerprojekten in der Wiesaz-Gemeinde auch, war Willi Kemmler. Doch seit der jüngsten Wahl ist Kemmler kein Mitglied im Vorstand der Bürgerstiftung mehr. »Meine letzte Handlung als Vorsitzender war das Sponsoring für das neue Bürgermobil«, erzählt das Gründungsmitglied. In Zukunft übernimmt die Fairenergie die Strom-Tankkosten des neuen Fahrzeugs, das im Frühjahr angeschafft werden soll. Doch jetzt - nach zehn Jahren Arbeit - ist es genug. »Jetzt kommen andere. Mit 84 Jahren hat man auch das Recht dazu, wie ich denke«, fügt Kemmler schmunzelnd hinzu. Zusammen mit seiner Frau ist er aber weiterhin dabei - nur eben als Mitglied, nicht mehr in der Führungsriege.
Stephan Finkbeiner rückt in den Vorstand
Den offiziellen Vorsitz übernimmt indes Johannes Rothmund, seit 2021 ebenfalls im Vorstand der Bürgerstiftung. »Zusammen mit Klaus Rilling und Stellvertreter Stephan Finkbeiner sind wir zusammen die Dreierspitze«, erklärt der Vorstandsvorsitzende. Rilling und Rothmund sind schon dabei gewesen, Finkbein rückte bei der jüngsten Wahl anstelle von Kemmler nach. Bei der Gomaringer Bürgerstiftung werden die Vorstandsmitglieder nicht gleichzeitig gewählt, sondern jede der drei Vorstandspositionen zu einem anderen Zeitpunkt. »Klaus Rilling ist 2023 gewählt worden, ich zwei Jahre davor«, sagt Rothmund. Bei einer Amtszeit von fünf Jahren steht die nächste etwaige Veränderung also erst im kommenden Jahr an.
Ob Willi Kemmler überhaupt vorhatte, nach Ablauf seiner Amtszeit nochmal anzutreten, wusste Rothmund lange Zeit nicht. »Der Stiftungsrat, der den Vorstand wählt, hatte versucht, an Infos zu kommen.« Lange habe man aber nichts aus Kemmler herausgekriegt. Nun sei klar, dass er sich entschieden habe. »Er hatte aber mehrfach signalisiert, dass es ihm langsam zu viel ist«, erläutert der Vorstandsvorsitzende. Was letztendlich die ausschlaggebenden Gründe des Rats gewesen seien, dazu könne Rothmund nichts sagen. »Der Rat ist das wählende Organ, dafür kann ich nicht sprechen.« So wie entschieden wurde, scheint aber alles in Ordnung zu sein - man verstehe sich weiterhin gut und jedem sei wichtig, dass alles normal weiterlaufe. »Ohne Willi Kemmler klafft hier aber eine große Lücke«, sagt Rothmund offen. »Er ist eine Persönlichkeit, die sehr intensiv mit den Menschen und dem Ort verbunden ist.« Nun überlege man sich, wie man sich weiter aufstellen und diese Lücke kompensieren könne. »Das besprechen wir aber mit dem Stiftungsrat«, verrät der Vorsitzende.
Die nächste Stifterversammlung soll Klarheit bringen
Welche Projekte in Zukunft geplant sind, dazu will und kann Rothmund jetzt noch keine Aussage machen. Klarheit solle es bei der nächsten Stifterversammlung geben, die in den kommenden Wochen anberaumt ist. »Wir haben es vergangenes Jahr - auch wegen des Jubiläums - nicht geschafft, eine Versammlung zu organisieren«, sagt Rothmund. Normalerweise versuche man, sich pro Jahr mindestens einmal zusammenzufinden. »Das wollen wir so schnell wie möglich nachholen.« Grundsätzlich sei diese Versammlung eine private Veranstaltung - aber bei Bedarf werde auch für die Öffentlichkeit eine Einladung ausgesprochen. (GEA)