KREIS TÜBINGEN. Reisen bedeutet weit mehr, als nur den Alltag hinter sich zu lassen. Es ist eine Einladung, unbekannte Orte zu entdecken, neue Impulse zu sammeln und Erinnerungen zu schaffen, die ein Leben lang bleiben. Die Caravan Motor Touristik Messe (CMT) in Stuttgart ist dabei nicht nur ein absolutes Highlight für Reisebegeisterte, sondern bietet auch Touristiker aus der Region eine wertvolle Plattform, um für ihre Angebote zu werben. In diesem Jahr bündeln der Landkreis Tübingen sowie die Städte Tübingen, Mössingen und Rottenburg erstmals ihre Kräfte und treten unter dem gemeinsamen Dach des Früchtetraufs auf der Messe auf, um ein breites Spektrum an touristischen Höhepunkten zu zeigen. Der Landkreis Tübingen, ebenso wie die Stadt Rottenburg, sind zusätzlich auf der Sondermesse »Fahrrad- und Wanderreisen« vertreten, die vom 18. bis 20. Januar stattfinden wird.
»Es ist wichtig, dass wir auf der CMT vertreten sind«, sagt Iris Mehlberg, die Tourismusbeauftragte des Landkreis Tübingen. Schließlich sei die CMT in Stuttgart die »Hausmesse« für die Region. Vom 18. bis zum 26. Januar wird die neue Messegemeinschaft unter dem Dach der Schwäbischen Alb ihren Stand in Halle 6 betreuen. Die gemeinsame Präsentation unterstreicht, dass die Region für Urlauber auch ohne weite Strecken zurücklegen zu müssen, ein abwechslungsreiches Ziel sein kann. »Wandern, Landschaftserlebnisse und regionale Genüsse werden noch enger miteinander verknüpft«, so Mehlberg.
Aktivtourismus vorantreiben
Radfahrer können in der Region schon bald noch mehr erleben. Der Landkreis Tübingen plant, seine elf Themenradtouren nicht nur thematisch, sondern auch infrastrukturell weiterzuentwickeln, um die Strecken noch attraktiver zu gestalten. Auch die Stadt Mössingen hat bereits viel zu bieten, um Radler aus nah und fern anzulocken. Trotzdem gehe da noch mehr, erklärt Uwe Walz von der Stadt: »Wir haben teilweise nicht mehr die besten Routen, die sind schon bis zu zehn Jahre alt. Da wollen wir gemeinsam mit dem Landkreis aufbessern und sind da dran«. Insbesondere die Kindertouren sollen baldmöglichst aktualisiert werden.
Ein weiterer, gemeinschaftlicher Schwerpunkt ist das Wandern. Ein neuer Wanderweg, der besonders gut an den ÖPNV angebunden sein wird, ist bereits in der Planung und führt vom Tübinger Bahnhof über den Spitzberg bis zum Rottenburger Bahnhof. Für Wanderer interessant ist auch die Mössinger Wanderkarte, die neben den Premiumwegen auch die Jubiläumswege und andere Rundwege enthält. Wegen der sehr hohen Nachfrage wurde die Karte bereits zum Jahreswechsel aktualisiert. Der Premiumwanderweg Dreifürstensteig und die beiden Premium-Spazierwanderwege »Mössinger Streuobstwegle« und »Mössinger Leisawegle« wurden derweil vom Deutschen Wanderinstitut für weitere drei Jahre rezertifiziert. Wer nach einem bewegungsreichen Tag auf wohlig warme Entspannung hofft, der dürfte beispielsweise in Bad Sebastiansweiler auf seine Kosten kommen. Hier wird neben der wiedereröffneten Saunalandschaft und den seit vergangenem Herbst neu in Betrieb genommenen Bewegungsbädern, auch mit dem Heilkräutergarten beim historischen Schwefelwasser-Trinkbrunnen geworben.
Streuobst-Genussmarkt in Stockach
Auch kulinarisch gibt es auf der CMT Neuigkeiten: Der »Früchtetrauf« stellt am neuen Gemeinschaftsstand der Schwäbischen Alb Genussmomente für 2025 vor. Dazu gehört unter anderem die Einweihung der neuen Kelter in Unterjesingen - mitsamt Weinfest - und auch der Streuobst-Genussmarkt in Gomaringen-Stockach, der wieder als vielversprechender Puplikumsmagnet gilt. Veranstaltet wird er vom Obst- und Gartenbauverein Gomaringen in Zusammenarbeit mit dem Streuobstparadies.
"Der touristische Fokus von Rottenburg liegt auf Wanderungen und Stadtführungen. Kein Wunder, schließlich führen drei der sieben baden-württembergischen Pilgerwege durch die Stadt. Ein weiteres Highlight: der traditionsreiche Narrentreff. Dieses Jahr feiert die Narrenzunft ihr hundertjähriges Bestehen. Außerdem wird das 50. Neckarfest im Sommer gefeiert.
In Tübingen geht es musikalisch und kulturell lebendig zu. »Tübingen ist eben nicht nur eine Literaturstadt, sondern auch eine Musikstadt«, sagt Barbara Honner von der Stadt Tübingen. Das Angebot reicht vom internationalen Brass & Pop Festival in den verwinkelten Altstadtgassen bis zu den Schlosskonzerten, den Jazz- und Klassiktagen und dem Ract-Festival: »Die Angebote sind in den letzten Jahren sehr gut angekommen. Auch bei der jungen Bevölkerung«, so Honner. Während die Schlosskonzerte sich zu einem Besuchermagneten entwickelt haben, müsse an anderer Stelle unterstützt werden. So soll der Einzelhandel von der Messe profitieren. Besucher haben am Stand des Früchtetraufs deshalb die Chance, Einkaufsgutscheine der Handel- und Gewerbevereine (HGV) in Mössingen, Tübingen und Rottenburg zu gewinnen. »Es wäre schade, wenn die Innenstadt irgendwann nur noch aus Handyläden bestehen würde. Deswegen müssen wir uns alle mal an die eigene Nase packen, weniger online bestellen und den Einzelhandel unterstützen«, sagt Iris Mehlberg.
»Unsere Region hat große Aufenthaltsqualität, und die wollen wir auch zeigen«, fasst Claudia Rist von der Wirtschaftsförderung Tübingen jegliche Messepläne zusammen. 2023 habe der Landkreis ein Allzeit-Hoch an Ankunftszahlen verzeichnen können. An dieser »positiven Entwicklung« halte man fest, so Iris Mehlberg. »Unsere Besucher vom Tagesgast zum Übernachtungsgast zu machen«, das sei das Ziel. »Hier findet man nun mal das Beste aus zwei Welten - vom Schönbuch bis zur Alb«, ist Uwe Walz überzeugt. »Das muss sich aber vielleicht erst noch ein bisschen herumsprechen. Und deswegen sind wir auf der CMT«. (GEA)