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Der Kirchentellinsfurter Posaunenchor feiert sein 75-jähriges Bestehen

Vier junge Männer haben den Kirchentellinsfurter Posaunenchor vor 75 Jahren gegründet. Wie sich das Ensemble verändert hat, erzählt Chorleiter Martin Sautter.

Der Kirchentellinsfurter Posaunenchor hat sich im Laufe seines 75-jährigen Bestehens zu einer Blechbläsergruppe entwickelt.
Der Kirchentellinsfurter Posaunenchor hat sich im Laufe seines 75-jährigen Bestehens zu einer Blechbläsergruppe entwickelt. Foto: Privat
Der Kirchentellinsfurter Posaunenchor hat sich im Laufe seines 75-jährigen Bestehens zu einer Blechbläsergruppe entwickelt.
Foto: Privat

KIRCHENTELLINSFURT. Mit vier jungen Männern hat es begonnen. Mittlerweile gibt es den Kirchentellinsfurter Posaunenchor seit 75 Jahren. Das Jubiläum wird mit einem besonderen Konzert am Sonntag, 6. April, 18 Uhr, in der Martinskirche gefeiert: Das »Best-of-Konzert« vereinigt die Lieblingsstücke der Musiker. Entsprechend vielfältig ist das Programm. Vor allem zeitgenössische Stücke werden zu hören sein, sagt Dirigent Martin Sautter. Ein Schlagzeuger unterstützt den Posaunenchor. Von den vier Gründungsmitgliedern lebt noch Christoph Klaffke. Zum Jubiläum ist er eingeladen. Ein zweites Konzert wird es im Oktober mit dem Bläserkreis aus Ulm geben.

In den vielen Jahren des Bestehens hat der Chor sich deutlich verändert. Gegründet wurde er ursprünglich, um den CVJM zu finanzieren. Im Ort wurden Geburtstagsständchen gespielt. Die Spenden gingen an den damaligen Christlichen Verein junger Männer. Der Name war lange Zeit Programm. Die ersten 20 Jahre waren keine Frauen in dem Ensemble vertreten. Diese Zeiten sind vorbei. Der CVJM heißt jetzt Christlicher Verein junger Menschen. Im Kirchentellinsfurter Posaunenchor sind mittlerweile fast so viele Frauen wie Männer.

Zu den Posaunen gesellten sich Trompeten, Tubas und Euphonien. »Alles, was es an Blechblasinstrumenten gibt«, sagt Sautter. Entstanden ist eine Blechbläsergruppe, in der Jung und Alt gemeinsam ohne Leistungsdruck Musik machen. »Wir sind einfach mit Spaß und Freude unterwegs.«

Auch das Repertoire hat sich stark verändert zu den Anfangsjahren. Zur klassischen kam moderne Musik. »Wir spielen auch gerne Swing und Jazz«, erzählt Sautter. Geburtstagsständchen gibt es allerdings nicht mehr. Die Nachfrage war irgendwann nicht mehr da. Nach wie vor ist das Ensemble bei verschiedenen Gottesdiensten dabei. Außerdem gibt es ein Mal im Jahr ein Konzert. Sie eröffnen regelmäßig den Kirchentellinsfurter Weihnachtsmarkt, spielen in den Tübinger Unikliniken und Altersheimen. Eine Kooperation gibt es zudem mit der Gemeinschaftsschule am Ort. Dort erteilen Mitglieder Blechbläserunterricht.

Rund 25 Mitglieder hat der Posaunenchor derzeit. So viele wie noch nie, sagt Sautter. Allerdings sei es, wie bei allen Vereinen schwierig, Mitglieder langfristig zu binden. Junge Musiker ziehen oft gerade dann weg, wenn sie so weit sind, dass sie im Ensemble mitspielen können. Immerhin habe der Kirchentellinsfurter Posaunenchor von neu zugezogenen Musikern profitieren können. Und dann gibt es noch die treuen Mitglieder, die seit Jahrzehnten dabei sind. Sautter gehört selbst dazu. Seit 34 Jahren hat er den Dirigentenstab in der Hand. Mit 18 Jahren hat er als Chorleiter angefangen. Er leitet nicht nur, er spielt auch. »Ich bin der Notnagel«, erzählt Sautter. Wenn ein Musiker ausgefallen ist, greift er selbst zur Trompete oder Posaune. (GEA)