Logo
Aktuell Industrie

Cellforce beginnt in Kirchentellinsfurt mit Bau des neuen Unternehmenssitzes

So soll der Cellforce-Unternehmenssitz in Kirchentellinsfurt in Zukunft aussehen Foto: Cellforce Group GmbH
So soll der Cellforce-Unternehmenssitz in Kirchentellinsfurt in Zukunft aussehen
Foto: Cellforce Group GmbH

KIRCHENTELLINSFURT. Nach Erhalt der ersten Teilbaugenehmigungen hat Cellforce mit den Bauarbeiten für den neuen Unternehmenssitz im Industriegebiet Reutlingen-Nord/Kirchentellinsfurt (Mahden) begonnen. Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Ende April hatte der Kirchentellinsfurter Gemeinderat sich einstimmig für das Baugesuch für das Verwaltungsgebäude der Batteriezellfabrik gestimmt. Im interkommunalen Industriegebiet will Cellforce in den kommenden Monaten »einen hochmodernen Entwicklungs- und Produktionsstandort für die Herstellung von Batteriezellen errichten«, heißt es in einer Pressemitteilung des Unternehmens. 

»Wir freuen uns, dass wir bereits vorbereitende Erdbau- und Verbauarbeiten auf dem Grundstück durchführen können«, wird Cellforce-Geschäftsführer Markus Gräf in der Unternehmensmitteilung zitiert. »So kommen wir unserem Ziel jeden Tag etwas näher, Ende 2023 unseren neuen Standort im Industriegebiet Mahden beziehen und 2024 mit der Pilotproduktion beginnen zu können.«

Neben Verwaltungsgebäuden sollen dafür auf dem Gelände Einrichtungen zur Erforschung der Zellchemie sowie eine Pilotproduktion für die Kleinserienfertigung von Batteriezellen entstehen, um die entwickelten Batterien zu testen. Zusätzlich plant Cellforce »ein hochmodernes Powerhouse«, um den eigenen Energiebedarf vor Ort »effizient und nachhaltig zu managen«.

Protest von Bürgern gegen Cellforce

Das Joint-Venture des Sportwagenherstellers Porsche und Batteriezellen-Hersteller Customcells hatte das 28.151 Quadratmeter große Grundstück im Industriegebiet Reutlingen-Nord/Kirchentellinsfurt im vergangenen Jahr erworben. Einige Bürger sind dem Vorhaben mit großer Skepsis begegnet. Sie fühlen sich von dem Konzern und der Gemeinde übergangen und protestierten Anfang des Jahres gegen die Ansiedlung in der Gemeinde. Nach einer öffentlichen Info-Runde Ende März scheinen die größten Bedenken gegen die Pläne zerstreut worden zu sein.

Cellforce will laut eigenen Angaben in Kirchentellinsfurt zunächst Hochleistungs-Lithium-Ionen-Pouch-Zellen für automobile Spezialanwendungen entwickeln und produzieren. Zum Start soll die Produktionsanlage mit einer Kapazität von mindestens 100 MWh pro Jahr in Betrieb gehen. Das entspricht Hochleistungsbatteriezellen für rund 1.000 Fahrzeuge. Die Bundesrepublik Deutschland und das Land Baden-Württemberg fördern das Vorhaben mit rund 60 Millionen Euro. (pm/GEA)