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Aktuell Schutz

Belsener Rettungswache als Notfallmeldestelle

DRK-Ortsverein Mössingen-Ofterdingen sammelt Spenden für ein Notstromaggregat. Spendenwanderung am 25. Mai in Gomaringen.

»Damit wir nicht im Dunkeln stehen«, heißt die Spendenaktion des DRK Mössingen-Ofterdingen.  FOTO MEYER.
»Damit wir nicht im Dunkeln stehen«, heißt die Spendenaktion des DRK Mössingen-Ofterdingen. FOTO MEYER. Foto: Meyer
»Damit wir nicht im Dunkeln stehen«, heißt die Spendenaktion des DRK Mössingen-Ofterdingen. FOTO MEYER.
Foto: Meyer

MÖSSINGEN/GOMARINGEN. Ein Blick auf die täglichen Nachrichten im GEA zeigt: Die Welt ist im Krisenmodus. Vom Wetter und Klima wollen wir erst gar nicht reden. Wenn das Innenministerium sagt, »Baden-Württemberg ist auf den Ernstfall gut vorbereitet und damit eine der sichersten Regionen in Deutschland«, kann das nur bedingt beruhigen. Schließlich erstreckt sich zwischen Basel und Tübingen das höchste Erdbeben-Risikogebiet nördlich der Alpen.

Fakt ist, der Bevölkerungs- und Katastrophenschutz steht nach vielen Jahren der Vernachlässigung vor großen Herausforderungen. Zwar gibt es ein engmaschiges Netz zur Gefahrenabwehr. Im ganzen Land stehen bei den Blaulichtorganisationen ausgebildete Einheiten zur Verfügung, die schnelle Hilfe leisten können, je nach Art des Schadensereignisses. Mit der Ausstattung ist das aber so eine Sache. Das Innenministerium hat zwar begonnen, 100 Kommunen im Regierungspräsidium Tübingen mit allem Notwendigen für den Betrieb von Notfalltreffpunkten auszustatten. Aber in den neun Kreisen gibt es 255 Gemeinden mit weiteren aberhundert Teilorten.

Die Notfalltreffpunkte sind Anlaufstellen in Gemeinden für die Bevölkerung, wenn beispielsweise für längere Zeit der Strom, Heizungsanlagen, Sanitäreinrichtungen und Kommunikationssysteme (Telefon, Handy, Internet, Fernsehen, Radio) ausfallen. An den Treffpunkten gibt es Schutz, Erste Hilfe, Informationen und bei Bedarf das Nötigste, wie Wasser und Lebensmittel.

»Ab wann Ihr Notfalltreffpunkt in Betrieb geht und welche Leistungen er bietet, erfahren Sie von Ihrer Gemeinde«, heißt es auf der städtischen Webseite in Mössingen. Weil das bei Stromausfall wenig hilfreich sein könnte, und die Lautsprecherwagen mit Durchsagen möglicherweise nicht alle Bürger erreichen, empfiehlt es sich immer, eines der Feuerwehrhäuser aufzusuchen. Die sind grundsätzlich als Notfallmeldestellen vorgesehen. Auch die Rettungswache des DRK in Belsen zählt dazu. Sie ist aber nicht als Notfalltreffpunkt angedacht, weil auf der Wache keine Kapazitäten für die längere Aufnahme von einem Unglück Betroffener vorhanden sind. Dazu eignen sich die Turn- und Festhallen sowie die Mensa.

Mobiles Notstromaggregat

»Im Falle eines flächendeckenden Stromausfalls müssen wir die Rettungswache, also die Notfallmeldestelle, über mehrere Tage unabhängig und vollständig mit Strom versorgen können«, so DRK-Vorsitzender Eberhard Bazlen. »Damit wir vor Ort helfen können, muss unsere logistische Drehscheibe funktionieren. Sonst stehen wir im Dunkeln.«

Nur: das dazu benötigte Notstromaggregat kann oder will keine Behörde zur Verfügung stellen. »Wir haben auch Stiftungen um Zuschüsse gebeten, aber die Zuständigkeiten werden stets weitergeschoben«. Deshalb »müssen wir uns leider selbst darum kümmern, damit wir denjenigen helfen können, die sich nicht selbst helfen können.« Darum hat das Mössinger DRK mit seinen rund 30 aktiven Rettungshelfern eine Spendenaktion gestartet, um ein auf einem Autohänger installiertes 60 KvA-Aggregat zu beschaffen.

Den 20.000 Euro teuren Umbau der Elektroinstallationen in der Wache an der Mössinger Straße, um den Strom einspeisen zu können, haben die Ehrenamtlichen bereits aus eigenen Mitteln finanziert. »Unsere Rücklagen sind dabei aber arg strapaziert worden. Nun hoffen wir auf weitere Unterstützung aus der Bevölkerung, um das 50.000 Euro teure Aggregat beschaffen zu können«. Die gute Nachricht: Die Spenden sind bereits zahlreich geflossen, rund 80 Prozent der Summe kamen unter anderem von Privatpersonen und Firmen zusammen.

In der Rettungswache sind überdies Sanitätsmaterial, Zelte, Feldbetten, Beleuchtung und Verpflegung für die Versorgung im Katastrophenfall gelagert. Auch Decken, Ersatzkleider, Lebensmittel und Hygieneartikel. Wenn kein Strom auf der Wache verfügbar ist, seien, so Bazlen, Kommunikation, Versorgung von Betroffenen und medizinische Hilfe jedoch nicht gewährleistet.

Wandern für guten Zweck

»Wir hoffen auf spendenfreudige Mitbürger, insbesondere am Sonntag, 25. Mai in Gomaringen bei der Spendenwanderung der Kreissparkasse«. Gemeinsam mit dem Schwäbischen Albverein gibt es am Start bei der Kulturhalle zwischen 10 und 11 Uhr fünf ansprechende Wanderrouten zwischen zwei und 13 Kilometern (Anmeldeschluss: 14. Mai). Bewirtet wird durch den TSV Gomaringen. Die »WirWunder«-Spendenwanderung unterstützt hierbei mehrere Vereine und gemeinnützige Projekte: für jeden gewanderten Kilometer spendet die Bank einen Euro. (GEA)

www.drk-moessingen.de 

www.wirwunder.de/tuebingen