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Beliebte Dampfmaschinen-Modelle im Dettinger Heimatmuseum

Das weihnachtlich geschmückte Dettinger Heimatmuseum öffnet am Freitag, 27. Dezember, von 13 bis 17 Uhr Tür und Tor. Beliebte Dampfmaschinen-Modelle sind geboten.

Eine echte Perle in Dettingen: Das Heimatmuseum. FOTO: ARNOLD
Eine echte Perle in Dettingen: Das Heimatmuseum. FOTO: ARNOLD
Eine echte Perle in Dettingen: Das Heimatmuseum. FOTO: ARNOLD

DETTINGEN. Das Dettinger Heimatmuseum öffnet am Freitag, 27. Dezember, von 13 bis 17 Uhr, Tür und Tor. Im weihnachtlich geschmückten Museum werden wie »alle Jahre wieder« unter anderem die beliebten Dampfmaschinen-Modelle betrieben. Sie erfreuen seit Jahren staunende Kinder ebenso Erwachsene. Die von Lehrer Bömmel gestellte Frage im Film »Die Feuerzangenbowle« mit Heinz Rühmann »Wat is’ne Dampfmaschin’? Da stelle ma uns mal janz dumm, und sagen, en Dampfmaschin’ iss ne jroße, runde, schwarze Raum mit zwei Löchern. Durch das eine kommt der Dampf rein, un das andere krieje ma späta ...« findet fachkundige Antwort im Ausstellungsraum des Museums. Hier dampft’s und rattert’s und zischt’s, hier wird aus Wärme Leistung, zwar nur Mini-Pferdestärken, aber gleichzeitig erinnern die spiritusbeheizten Modelle daran, dass durch die weitaus größeren und mächtigen Dampfmaschinen die Modernisierung der westlichen Welt wesentlich vorangetrieben wurde. So üben die kleinen und großen Dampfmaschinen mit ihrer simplen Genialität unverändert ihre Faszination auf Menschen aus. Dampfmaschinen sind auch heute nicht »Retro«, sondern sie werden in den modernsten Kraftwerken verwendet. Gewusst? 80 Prozent der weltweit erzeugten Elektrizität wird durch Dampfkraft erzeugt.

Sehr erfreut ist das Museumsteam über die kürzlich erfolgten Leihgaben der Dettingerin Emilie Streicher, der hochbetagten Witwe von Hermann Streicher. Nun bereichern weitere interessante Neuzugänge das Vorhandene: so eine originelle Dampfbarkasse, die Rarität einer Rider-Erisson Heißluftmaschine vom Typ Sterling, und etliches anderes mehr. Ergänzend zu den Modellen weisen informative, großformatige Bildtafeln auf die einstigen, mächtigen Dampfmaschinen-Brüder hin, die in der Papierfabrik zum Bruderhaus und in der Baumwollweberei und Spinnerei G. M. Eisenlohr ihren Dienst verrichteten.

Fantasiereiche Motive

Seit über einem Jahrzehnt fasziniert das Modell eines Lokomobils, dessen Original vor über 150 Jahren von der Maschinenfabrik und Kesselschmiede R. Wolf in Magdeburg-Buckau gebaut wurde, die Besucher. Das imposante Modell im Maßstab 1:5 fertigten Hermann Streicher und Walter Paul. Gezeigt wird auch das Modell einer Balancier-Dampfmaschine, ausgestattet mit dem Watt’schen Parallelogramm, dessen große Kollegen einst zur Entwässerung von englischen Kohlebergwerken dienten.

Außer den erwähnten Attraktionen bietet das mehrfach ausgezeichnete Heimatmuseum Sehens- und Erlebenswertes, das es immer wieder neu zu entdecken gilt. Fidleskratzer und ein Davoser erzählen von einstigen schneereichen Wintern, in der guten Stube garten im gusseisernen Wasseralfinger Ofen Bratäpfel, daneben wippte schon »siedichheiß« eine kupferne Bettflasche. Putzige Gläschen lockten einst zum Likörnippen ... und da sind die Weihnachtsgutsle, die Springerle und die schönen alten Holzmodel mit ihren fantasiereichen Motiven. Da stehen Papierfaltkrippen, eine von Malermeister und Künstler Ludwig Wahl vor Jahrzehnten gestaltete Weihnachtskrippe mit selbst geschnitzten Figuren, ein zu Gema-freien Weihnachtsmelodien sich drehendes Christbäumle, angetrieben vom »selbst spielenden Musikinstrument Gloriosa« und umkreist von einer Modelleisenbahn, angetrieben von der Kraft einer Spiralfeder. All die Christbäume, Krippen, Lichter, Glaskugeln, Engel samt Lamettaglitzer erinnern an die Christgeburt. (eg)