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Aktuell Baukataster

Baulücken in Gomaringen: Auf über 300 Flächen stehen noch keine Häuser

Gomaringen hat Potenzial zur Nachverdichtung. Noch stehen auf über 300 Flächen keine Häuser.

Gomaringen von oben.
Gomaringen von oben. Foto: Manfred Grohe
Gomaringen von oben.
Foto: Manfred Grohe

GOMARINGEN. Die Gemeindeverwaltung Gomaringen hat das Bauflächenkataster fortgeschrieben und neu aufgestellt. Dafür wurden die Baulückenarten in das Geoinformationssystem »Geonline WebGIS« eingetragen und frisch kategorisiert. So soll es in Zukunft leichter sein, offene Baulücken zu identifizieren. Das alte System biete die Fortführung des Katasters in der bislang bewährten Form nicht länger an, so die Verwaltung.

»Wir haben hier in Gomaringen durchaus Potenzial zur Nachverdichtung«, erklärte Bürgermeister Steffen Heß vor dem jüngst einberufenen Bau- und Umweltausschuss. Die Wohnungsnot in der Region macht auch vor der Wiesaz-Gemeinde nicht halt – weshalb die Verwaltung versucht, die Grundstückseigentümer dazu zu bringen, ihre leerstehenden Flächen auch zu bebauen.

Wohnraum im Bestand schaffen

Das hat den Vorteil, ohne weitere Ausweisung von Außenflächen – was zu Lasten der Landwirtschaft gehen würde – und ohne weitere Erschließungsflächen Wohnraum im Bestand zu schaffen. Bauland zu generieren sei nur zurückhaltend möglich, wie Schultes Heß betont. »Wir haben deshalb auch die Eigentümer angeschrieben, aber die Rückmeldungen waren sehr überschaubar.«

Insgesamt 95 Grundstückseigentümer hatten Mitte Dezember Post von der Verwaltung im Briefkasten. Davon hatten 57 Widerspruch eingelegt, ihre Flächen in die Baulückenbörse einzustellen. 38 Eigentümer hatten nicht widersprochen, formell zugestimmt hatte niemand.

»Die Baulücken wurden ins Programm eingepflegt und wir konnten ermitteln, wieviele Baulücken wir haben, nämlich 306«, sagte Marcel Modschiedler, Fachbereichsleiter für Bauen und Technik. Es sei nun tagesaktuell möglich, die verfügbaren Flächen einzusehen.

Insgesamt habe die Gemeinde rund 243.000 Quadratmeter Baufläche zur Verfügung. »Das hört sich erstmal nach viel an«, erläuterte Bürgermeister Heß, »aber da sind auch viele Nebenflächen enthalten, die nicht bebaubar sind.« Diese Flächen aus jedem Grundstück in akribischer Kleinarbeit herauszuwerkeln sei aber nicht effektiv. »Das könnten wir machen, wenn’s uns langweilig wäre«, scherzte Heß.

Im GIS-System werden die Lücken in Wohn-, Misch- und Gewerbebauflächen unterteilt. In den drei Kategorien sind die Flächen innerhalb und außerhalb des Bebauungsplans gekennzeichnet, sowie solche zur Nachverdichtung. Von allen kategorisierten Flächen befindet sich der Großteil mit rund 207.000 Quadratmetern in privater Hand und knapp 36.000 Quadratmeter sind öffentliche Flächen. Zu unterscheiden sind reine Baulücken und solche mit der Möglichkeit zur Nachverdichtung, die bereits bebaut sind. (GEA)