GOMARINGEN. Verlässlich, unermüdlich, hilfsbereit - das sind nur einige der Eigenschaften, mit denen Gomaringens Bürgermeister Steffen Heß den kürzlich verstorbenen Bauhofleiter Dietmar Junger beschreibt. »Man denkt immer noch: Es müsste gleich die Tür aufgehen und er steht da, sagt wie immer: 'Tag Chef'.« Nicht nur für Heß ist der Tod Jungers ein Verlust, sondern auch für die ganze Gemeinde. Junger war bei Kollegen und Mitarbeitern sehr beliebt - »Didi« hinterlässt eine große Lücke.
Ein echter Anpacker
Der Bauhofleiter war ein echtes Original und ein Gomaringer Urgestein. »Er ist der Liebe wegen nach Immenhausen gezogen, aber hier in Gomaringen aufgewachsen und zur Schule gegangen«, erzählt Heß. Seit der Jahrtausendwende arbeitete Junger beim Bauhof und seit 2012 als dessen Leiter. »Er war immer präsent im Ort, hat immer den Anspruch gehabt, dass die Leute mit der Arbeit im Bauhof zufrieden sein können«, sagt Heß. »Er war bei den Kollegen auch deshalb so beliebt, weil er mit gutem Beispiel vorangegangen ist: Er hat immer mitgearbeitet und war sich nicht zu schade, bei einem Rohbruch selber mit in die Grube zu gehen. Didi hat nicht delegiert, er war ein Anpacker.«
Über seinen Beruf hinaus - der für Junger laut Heß mehr Berufung und Leidenschaft als einfach nur Arbeit war - hat sich der Bauhofleiter zusätzlich lange Jahre in der Gomaringer Feuerwehr und im Personalrat engagiert. »Man hat gesehen, dass ihm die gesamte Belegschaft wichtig war«, sagt Heß. »Egal um was es ging, mit ihm konnte man pragmatisch und unkompliziert miteinander Lösungen finden.«
Dabei genoss Junger stets das Vertrauen seiner Kollegen, wie der Bürgermeister mit einer Anekdote von einem vergangenen Rathaussturm veranschaulicht: »Das war noch im alten Rathaus: Ich hatte die Idee, mich aus dem Fenster abzuseilen, um den Narren zu entkommen.« Gesichert habe ihn dabei Junger. »Das war ein Mann wie ein Baum. Wenn der Hand angelegt hat, hat er das Ding weggelupft.« Und stets dabei den Schalk im Nacken gehabt: »Mit ihm konnte man Spaß haben. Er hat Menschen zum Lachen gebracht. Er hinterlässt eine große Lücke - im Bauhof, im Ort und sicher auch im Herzen.« (GEA)