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Bald soll eine Party im Kirchentellinsfurter Bahnhof steigen

Die Kirchentellinsfurter Jugendlichen dürfen als Ausweichquartier über die Wintermonate einen Raum im Bahnhof nutzen. Jugendreferent Jonas Klaus berichtet, warum das so ist und wie das Angebot ankommt.

Der Keller im Kirchentellinsfurter Volksbänkle war mal der sehr geschätzte  Partyraum für die Jugendlichen. Aufgrund von Schimme
Der Keller im Kirchentellinsfurter Volksbänkle war mal der sehr geschätzte Partyraum für die Jugendlichen. Aufgrund von Schimmelbefall musste er geschlossen werden. Foto: Irmgard Walderich
Der Keller im Kirchentellinsfurter Volksbänkle war mal der sehr geschätzte Partyraum für die Jugendlichen. Aufgrund von Schimmelbefall musste er geschlossen werden.
Foto: Irmgard Walderich

KIRCHENTELLINSFURT. Räume für die Kirchentellinsfurter Jugendlichen schaffen, das steht bei allen Gemeinderatsfraktionen ganz oben auf der Wunschliste (wir berichteten). Kein Wunder. Seit vergangenen Sommer der Keller im Volksbänkle geschlossen werden musste, gibt es für die Jugendlichen im Winter keinen richtigen Ort mehr, um zu feiern. Die Bauwagen am Schafhaus werden auch über die Wintermonate genutzt, allerdings ist es dort zu klein für eine Party. Strom gibt es nur über einen Benzin-Generator, der bei einem Public-Viewing an seine Grenzen kam. Als Sanitäranlage ist ein Dixiklo aufgestellt.

Dass die Not in diesem Winter groß ist für die Jugendlichen, haben die Gemeinderäte und Bürgermeister Bernd Haug erkannt. Die Fraktionen hatten beantragt, dass der gemeindeeigene Raum im Bahnhof zwei Mal im Monat von den Jugendlichen genutzt werden darf. Dem stimmte Bürgermeister Bernd Haug ohne zu Zögern zu. Das Angebot der Gemeinde wurde allerdings bisher noch nicht in Anspruch genommen, bestätigt Jugendreferent Jonas Klaus. Eine erste Party sei kurz vor Weihnachten dort geplant gewesen. Alles war schon vorbereitet, die Getränke besorgt, die Polizei informiert, dann musste aufgrund von Krankheit abgesagt werden. Jetzt soll die Party in den kommenden Wochen steigen.

»Wenn wir was machen, dann machen wir es richtig - Jugendreferent Jonas Klaus«

Der Raum im Bahnhof ist allerdings nur eine Notlösung für den Winter. So richtig begeistert seien die Jugendlichen bei der Besichtigung im Oktober nicht gewesen, sagt Klaus. Kritisch gesehen wurde vor allem die Lage. Im dunklen Bahnhofsviertel fühlen sie sich eher unsicher. Zumal der Handyempfang dort nicht der beste sei. Aber die Party wird es im Bahnhof auf alle Fälle geben. »Wir haben hier eine starke Jugendgruppe, die sichtbar sein will.« Klar ist auch, dass alles gut vorbereitet sein wird: »Wenn wir was machen, dann machen wir es richtig.«

Das Zeitfenster für eine solche Veranstaltung ist eng: Jeden Freitag sind im Bahnhofsraum Musikproben und am Sonntag üben dann die Ranzenpuffer, erzählt der Jugendreferent. Ist die Party am Samstag vorbei, dann muss also noch in der Nacht alles abgebaut und geputzt sein. Im Keller des Volksbänkle war das entspannter: Gefeiert wurde am Samstag. Am Sonntag traf man sich dann, um alles wieder abzubauen.

»Der Keller hatte mit Feuchtigkeit schon immer ein Problem - Jonas Klaus«

Eigentlich war der Keller für die Jugendlichen perfekt. Partys konnten in Selbstverwaltung organisiert werden, laute Musik drang nur wenig nach draußen. Im vergangenen Sommer kam dann die Hiobsbotschaft: Hinter den Sitzplätzen an den Wänden fand sich jede Menge Schimmel. »Der Raum hatte mit Feuchtigkeit schon immer ein Problem«, erzählt Klaus. Aber niemand dachte, dass das Problem so groß ist. Es war auf die Schnelle nicht zu beheben. Bei Starkregen läuft das Wasser direkt an der Hauswand nach unten. Letztendlich würden nur Umbaumaßnahmen helfen, um den Keller trockenzulegen. Das kostet allerdings. Die Sophienpflege als Eigentümerin des Hauses will frühestens im April über das weitere Vorgehen entscheiden.

Der Keller bleibt also fürs Erste geschlossen. Der Schimmel wurde zwar bekämpft, der Raum getrocknet, nach wie vor sind aber Schimmelpilze in der Luft. Da hilft auch regelmäßiges Lüften nicht. Derzeit kann man den Raum nur mit Atemschutzmaske betreten. Nach wie vor wird er regelmäßig beheizt und gelüftet. Vergessen haben die Jugendlichen aber ihren Keller nicht, erzählt Klaus. Immer wieder werde er danach gefragt, wie es denn jetzt um den Raum stehe.

Vor allem aber hoffen die Jugendlichen darauf, dass am Schafhaus ein Jugendzentrum entsteht, erzählt der Jugendreferent. Nicht umsonst haben sie das alte Fachwerkhaus in ihr Logo aufgenommen. Es ist gut erreichbar, liegt direkt an der Natur. Es gibt keinen Nachbarn und trotzdem ist es noch so nah am Ort, dass man angstfrei hin und wieder zurück kommt. Der ideale Standort also. (GEA)